Vor dem Landgericht in Frankfurt a. d. Oder (D) müssen sich zwei Frauen verantworten, die ihren Ex-Partner nackt in einem Wald in Berlin ausgesetzt haben, wie Spiegel online berichtete. Ein Schlägertrupp soll die beiden Frauen dabei unterstützt haben.
Im März 2015 sollen die Frauen ihrem Ex in Zepernick aufgelauert, ihn in einen Transporter gestossen und in den Wald gefahren haben. Dort sollte er nackt bis 100 zählen. Der angeheuerte Schlägertrupp soll dem heute 45-jährigen Opfer dabei gedroht haben, er werde erschossen, wenn er zu schnell zähle.
Die Aktion sei aus dem Ruder gelaufen
Die geschiedene Frau des Mannes sprach während des Prozesses von einer «spontanen und nicht geplanten Aktion». Sie erzählt, dass die Beziehung von Gewalt geprägt gewesen sei und der Mann sie nach der Trennung mit Telefonanrufen belästigt und ihr nachgestellt habe: «Er sollte mich doch einfach nur in Ruhe lassen», sagt sie. Dabei räumt sie jedoch ein, dass die Aktion aus dem Ruder gelaufen sei.
Am Tag der Tat wollten die beiden Frauen den Ex-Freund zur Rede stellen. Noch im Kleintransporter habe der Schlägertrupp den Mann geschlagen, getreten, mit Kabelbindern gefesselt und seine Ohren und Augen mit Klebeband verschlossen.
Richter glaubt nicht an Hilfe von Schlägern
Der nackte Mann hatte, nachdem er ausgesetzt wurde, an einer Landstrasse einen Autofahrer angehalten. Er war nur mit einer Mülltüte bedeckt, die er auf dem Weg gefunden hatte.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Frauen gemeinschaftliche Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vor. Der Richter glaubt den angeklagten Frauen nicht, dass sie von einem Schlägertrupp unterstützt worden sind. (boo)