Er lächelt nett auf dem Foto, sieht freundlich aus. Auf den ersten Blick wirkt John R.*, als könne er keiner Fliege etwas antun. Doch der Schein trügt. Hinter der harmlosen Fassade steckt offenbar ein Folter-Meister, wie die dänische Zeitung «Ekstra Bladet» berichtet.
Der Politiker aus Dänemark soll eine gefesselte Frau gequält und dabei gefilmt haben. Auf den Aufnahmen soll zu sehen sein, wie John R. ein Brandeisen zuerst mit einem Bunsenbrenner heiss macht und danach das glühende Stück Metall auf die Haut einer Frau drückt.
Seine Ehefrau wusste offenbar von den Fetisch-Pornos
Dabei weiss John R. genau, wie grausam ein Brandzeichen ist. Er gilt als grosser Pferdefreund. Auch darum machte er sich in seiner Partei, der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DF), für ein Verbot von Brandzeichen bei Pferden stark. Mit Erfolg: Seit 2010 ist das Brandmarken von Pferden nicht mehr erlaubt.
Konkret soll er bei der Frau im Video die Buchstaben «J» und «T» auf den Hintern eingebrannt haben. Die Initialen für «John Taurus». Offenbar sein Spitzname in der Porno-Szene. Er soll in mehreren Fetisch-Filmen mitgewirkt haben.
Hunderte Frauen soll er für Pornos misshandelt haben, – und seine Ehefrau soll davon gewusst haben. Und nicht nur das: Sie soll ihrem Mann offenbar auch noch bei der Folter geholfen haben, wie die «Bild» berichtet.
Sex-Praktik mit Kot war beliebt
Bereits im September hatte die dänische Zeitung «Ekstra Bladet» über erste Anschuldigungen berichtet. Eine ehemalige Prostituierte schilderte in dem Artikel, dass John R. sie als Sklavin engagiert hatte. Unter anderem lieh er sie an andere Männer aus. «Es wurde immer extremer, besonders beliebt war ‹Scat›, das wurde mit der Zeit wirklich extrem», wird die Dame zitiert. Bei der Sex-Praktik «Scat» reiben sich die Beteiligten mit Kot ein.
Inzwischen ist John R. aus seiner Partei ausgetreten. Eigentlich hatte er sich zur Wahl zum Bürgermeister der Stadt Odder beworben und galt vor den Vorwürfen als Favorit. Das war einmal. Seine Kandidatur hat er zurückgezogen. Im dortigen Stadtrat sitzt er allerdings immer noch. Dort will er sich erst Ende des Jahres zurückziehen. Zu den Vorwürfen hat sich R. bislang nicht geäussert. (jmh)
* Name der Redaktion bekannt