«Er ist ein wahrer Held»
Andrii (15) half mit Drohne, Russen-Konvoi zu zerstören

Mit gerade einmal 15 Jahren half Andrii Pokrasa der ukrainischen Armee, einen russischen Militärkonvoi zu orten. Von den Kommandanten erhält er grosses Lob.
Publiziert: 08.06.2022 um 21:51 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2022 um 21:59 Uhr
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Andrii Pokrasa hilft der ukrainischen Armee.
Foto: Global News Canada

Ende Februar rollt eine riesige russische Militärkolonne auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zu. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine ist erst wenige Tage alt – und Russlands Präsident Wladimir Putin (69) will das Land schnellstmöglich erobern.

Andrii Pokrasa will das nicht zulassen. Er lässt eine Drohne hochsteigen, entdeckt einen russischen Konvoi und gibt die Koordinaten an die Armee weiter, damit diese die Wagenkolonne ausschalten kann. Und das mit gerade einmal 15 Jahren.

«Er ist ein wahrer Held»

«Ich hatte Angst. Aber ich wollte nicht, dass die russischen Soldaten meine Stadt überrennen», sagt Pokrasa nun gegenüber der kanadischen Zeitung «Global News». «Die ukrainische Armee hat mir gesagt, wo ungefähr sich der Konvoi befindet. Mein Ziel war es, die genauen Koordinaten zu bestimmen und diese an die Armee weiterzugeben.»

Der Konvoi der russischen Armee sei «riesig gewesen». «Wir hatten das Glück, die Militärautos aufzuspüren, weil einer der Lastwagen seine Lichter sehr lange Zeit aktiviert hatte», erzählt Pokrasa weiter. Sein Vater habe die Koordinaten an die ukrainische Armee weitergegeben. Diese konnte den Konvoi nahe der Stadt Bereziwka rund 40 Kilometer westlich von Kiew stoppen.

Auch die ukrainische Armee bestätigt gegenüber «Global News», dass der Teenager entscheidend an der Entdeckung des Konvois beteiligt war. «Er ist ein wahrer Held, ein Held der Ukraine», sagt der regionale Kommandeur Juri Kasjanow. «Er ist der Einzige in der Region, der sich mit Drohnen auskennt.»

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Mittlerweile in Polen

Zu Beginn des Krieges halfen Pokrasa und sein Vater, mit Drohnen die Stellungen der russischen Armee ausfindig zu machen. Die Nachbarn fürchteten deshalb um ihre Sicherheit. Deswegen wichen die beiden auf ein nahe gelegenes Feld aus, um ihren Wohnort nicht zu verraten.

Mittlerweile ist Andrii Pokrasa mit seiner Mutter nach Polen geflohen. Dort geht er weiter zur Schule. Einige seiner Mitschüler seien beeindruckt gewesen, als sie von seiner Drohnen-Geschichte gehört hätten, sagt Pokrasa. «Ich selbst war es nicht so. Die russische Armee ist nicht wirklich besonders stark.» (zis)

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