Madsen war nur fünf Minuten auf freiem Fuss
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So entkam der U-Boot-Killer:Madsen war nur fünf Minuten auf freiem Fuss

So entkam der U-Boot-Killer aus dem Knast
Madsen war nur fünf Minuten auf freiem Fuss

Im Jahr 2017 hatte der U-Boot-Tüftler Peter Madsen die Journalistin Kim Wall (†30) brutal ermordet. Nun hat der Däne einen Fluchtversuch aus der Haft unternommen.
Publiziert: 20.10.2020 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2020 um 17:21 Uhr
Der Tüftler und U-Boot-Besitzer Peter Madsen hat in Kopenhagen versucht, aus der Haft zu entkommen.
Foto: keystone-sda.ch
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Fluchtversuch in Kopenhagen! Der dänische U-Boot-Tüftler Peter Madsen, der nach dem gestandenen Mord an der Journalistin Kim Wall (†30) im Gefängnis sitzt, soll versucht haben, aus der Haft zu entkommen. Das berichtet die dänische Zeitung «Ekstra Bladet».

Zum Fluchtversucht kam es demnach um kurz nach 10 Uhr. Madsen gelang es, aus dem Staatsgefängnis Albertslund bei Kopenhagen abzuhauen. Wenige Hundert Meter entfernt stellte ihn dann das Sicherheitspersonal wieder.

So entkam er aus dem Knast

Der Einsatz war bis am frühen Nachmittag im Gang. Bilder zeigten den Flüchtigen, wie er in der Wiese vor einer Hecke sitzt, umzingelt von Polizisten und Scharfschützen. Madsen soll auch einen Rucksack und einen Gürtel bei sich getragen haben.

Madsen soll seine eigene Psychologin als Geisel genommen haben – und drohte sie zu erschiessen, berichten dänische Medien. Dann öffneten die Wärter das Gefängnistor. Der U-Boot-Killer war frei. Zudem hatte er damit gedroht, eine Bombe zu zünden, sollte die Polizei eingreifen.

Die Geiselnahme wird bestätigt, allerdings nicht um welche Mitarbeiter es sich konkret handelt. Physisch sei keiner der Angestellten verletzt worden, psychisch sei die Situation für die Betroffenen aber sehr belastend, sagte die Leiterin der Haftanstalt Herstedvester, Hanne Høegh Rasmussen, am Dienstag auf einer Pressekonferenz im dänischen Albertslund. Viel mehr könne sie noch nicht sagen – ausser dass Madsen wieder in Gewahrsam genommen worden sei.

Die Polizei glaube nicht, dass es sich um eine echte Waffe gehandelt habe, sagte der Polizeiermittler Mogens Lauridsen. Madsen habe auch etwas am Körper getragen, das einem Bombengürtel geähnelt habe. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass dieser wirklich Sprengstoff enthalten habe.

Madsen sei gefasst worden, als er in einen weissen Lieferwagen habe springen wollen. Es deute nichts darauf hin, dass der Fahrer den Ausbrecher gekannt habe. Glücklicherweise sei Madsen nur für einen relativ kurzen Zeitraum auf freiem Fuss gewesen: Um 10.21 Uhr habe die Haftanstalt den Ausbruch gemeldet, um 10.26 Uhr sei er gestoppt worden.

Zu lebenslanger Haft verurteilt

Im Sommer 2017 sorgte der Tod von Kim Wall international für Aufsehen. Immer wieder kamen neue Horror-Details zum Mord an der jungen Journalistin ans Licht. Peter Madsen selbst hatte die Tat lange bestritten und stattdessen immer wieder andere Versionen des Geschehenen präsentiert.

Über eine Woche nach dem Verschwinden vom Wall hatten Velofahrer am 21. August 2017 unweit von Kopenhagen abgetrennte Körperteile des Opfers entdeckt. Diese waren zuvor ans Ufer der Koge-Bucht angeschwemmt worden.

Vom Gericht wurde Madsen 2018 schuldig gesprochen. Für den Mord bekam der heute 49-Jährige lebenslänglich. (cat)

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