Luther Hall, ein schwarzer Ex-Polizist, erhält von einem Gericht in St. Louis (Missouri) 23 Millionen Dollar (ungefähr 21 Millionen Franken) zugesprochen. Er gewinnt damit eine Schadenersatzklage gegen ehemalige Mitarbeiter.
Es passierte im September 2017. Damals eskalierte in St. Louis eine friedliche Protestaktion. Mehr als 1000 Menschen gingen auf die Strasse, um einem schwarzen 24-Jährigen, der 2011 von einem weissen Polizisten erschossen worden war, zu gedenken. Ein Richter hat den Polizisten zuvor freigesprochen. Vermummte Randalierer störten die Protestaktion, es kam zu hässlichen Szenen.
Frühzeitiger Ruhestand
Auch Luther Hall war vor Ort, er ermittelte verdeckt, um bei Gewalt oder Sachbeschädigungen einschreiten zu können. Doch Hall wurde von seinen Polizeikollegen für einen Demonstranten gehalten. Sie warfen ihn zu Boden, schlugen auf ihn ein.
Hall erlitt Verletzungen am Kopf und am Körper. Zudem leidet er seither an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Er musste frühzeitig in den Ruhestand gehen.
Bereits 2021 verklagte Hall die Stadt St. Louis wegen des Angriffs. Es wurde eine Vergleichsvereinbarung über fünf Millionen US-Dollar erzielt.
Ein Jahr später reichte Hall Klage gegen drei seiner Ex-Kollegen, die am Angriff beteiligt gewesen sind, ein.
Seine Anwältin ist erleichtert: «Luther ist dankbar, dass die Richter den brutalen Angriff und die lebensverändernden Folgen ernst genommen haben.» (mam)