Lanfranco Cirillo (63) ist Architekt und hat ein ganz bekanntes Bauwerk entworfen. Ein riesiges Anwesen am Schwarzen Meer, das unter dem Namen «Putins Palast» berühmt wurde.
Wie der «Spiegel» nun berichtet, soll Architekt Cirillo mittlerweile ein ziemlich grosses Problem haben: Die italienische Steuerpolizei hat bei ihm Vermögenswerte von über 141 Millionen Euro beschlagnahmt. Ihm werde vorgeworfen, gegen italienische Steuervorschriften verstossen zu haben, so die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen.
Die Steuerpolizei selbst verzichtet auf die Nennung eines Namens. Gegenüber dem «Spiegel» sagte sie lediglich, dass sie das Vermögen «eines bekannten Geschäftsmannes» in der norditalienischen Stadt Brescia wegen angeblicher Steuervergehen beschlagnahmt habe. Auch ein Anwalt des Architekten reagierte nicht auf eine Anfrage von Reuters.
Architekt Cirillo bestreitet Beziehungen zu Putin
Der Palast, durch den Cirillo seine Bekanntheit erlangte, wurde durch Recherchen des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny (46) im Jahr 2021 weltbekannt. Die Dimensionen des Palasts sind gigantisch. Das Anwesen sei 39-mal so gross wie das Fürstentum Monaco, behauptet zumindest Nawalny. Alleine das Hauptgebäude steht auf einer Fläche von mehr als 17'000 Quadratmetern, was mehr als zwei Fussballfeldern entspricht. Mehrere Tausend Menschen würden auf dem Areal arbeiten, es gibt ein Indoor-Eishockeyfeld, eine Kirche und sogar ein noch nicht fertiggestelltes Opernhaus auf dem Areal.
Genau ein Jahr nach den ersten Bildern hat das Nawalny-Team im Januar dieses Jahres neue Bilder des Palastes zugänglich gemacht. Darin werden die Dimensionen des Protz-Palasts erst richtig ersichtlich. Wladimir Putin (69) verfügt demnach angeblich über luxuriöse Schlaf-, Wohn- und Aufenthaltszimmer mit goldenen Kronleuchtern und Himmelbetten.
Der russische Präsident hat bisher aber alle Verbindungen zum Luxusanwesen bestritten. Auch Cirillo selbst bestritt in einem Interview mit dem italienischen Fernsehen zu Beginn des Jahres, dass er Beziehungen zu Putin hat. Er gab zwar bereits 2021 zu, das fragliche Gebäude entworfen zu haben. Es sei allerdings von einer privaten Gruppe in Auftrag gegeben worden. (chs)