Der junge Brite Jack Merritt (†25) aus Cottenham ist eines der beiden unschuldigen Todesopfer von Messer-Terrorist Usman Khan (†28). Der Vater des Cambridge-Absolventen hat dies auf Twitter bekanntgegeben.
Merritt war Kurs-Koordinator des Projekts Learning Together, bei dem Kriminologie-Studenten und ehemalige Häftlinge zusammengeführt wurden. In dieser Funktion war der Brite am Freitag in der Fishmonger's Hall und traf dort auf seinen Mörder, den 2012 wegen der Planung von Terrorattentaten verurteilten Khan.
Der Vater des getöteten Kurs-Koordinators, David Merritt, schreibt auf Twitter: «R.I.P. Jack: Du warst eine wunderbare Seele, die sich immer auf die Seite des Schwächeren gestellt hat.» Sein Sohn habe immer jenen Menschen geholfen, die Pech im Leben gehabt hätten.
«Mein Sohn, Jack, der bei diesem Anschlag getötet wurde, hätte nicht gewollt, dass sein Tod als Vorwand dafür missbraucht wird, noch drakonischere Gefängnisstrafen zu verhängen oder Leute unnötig einzusperren», schreibt der Vater.
Debatte über vorzeitige Haftentlassung
Nach dem Anschlag, bei dem auch eine Frau, deren Identität bisher nicht bekannt ist, getötet wurde, ist in Grossbritannien eine Debatte über die vorzeitige Entlassung von Häftlingen entbrannt. Attentäter Khan war Ende 2018 vorzeitig auf freien Fuss gekommen. Auch ein zweiter Terrorverdächtiger konnte bis am Sonntagabend festgenommen werden. Er war wie Khan ein bereits verurteilter Terrorist, der auf Bewährung frei gekommen war.
Der konservative Premierminister Boris Johnson sprach sich bei einem Besuch am Tatort am Samstag für härtere Strafen für Schwer- und Gewaltverbrecher und gegen vorzeitige Haftentlassungen aus: «Wir plädieren dafür, dass die Leute die Haftstrafe absitzen sollten, zu der sie verurteilt wurden.»
Khan sass wegen eines geplanten Anschlags auf die Londoner Börse eine ursprünglich auf 16 Jahre angesetzte Gefängnisstrafe ab und musste nach seiner vorzeitigen Entlassung eine elektronische Fussfessel tragen.
Der Islamische Staat (IS) bekannte sich am Samstag zum Terroranschlag auf der London Bridge. Polizeibeamte ermitteln mit Hochdruck, um herauszufinden, ob weitere Personen an der Tat beteiligt waren. Eine Wohnung in der Grafschaft Staffordshire in Mittelengland wurde bereits durchsucht. (noo)