Das Schicksal von Otto Warmbier (†22) bewegte im Sommer 2017 die ganze USA. Der College-Student war Anfang 2016 nach einer Gruppenreise in Nordkorea bei der Ausreise festgenommen und kurze Zeit später wegen «feindlicher Handlungen gegen den Staat» zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden.
US-Präsident Donald Trump (72) gelang es in den ersten Monaten seiner Amtszeit, eine Rückkehr Warmbiers auszuhandeln. Im Juni 2017 war es dann soweit: Eine Delegation aus Washington brachte den Studenten zurück nach Hause. Da wurde bekannt: Otto lag bereits seit 15 Monaten im Koma. Wenige Tage später war er tot.
Hat die USA bezahlt?
Knapp zwei Jahre später sorgt nun die «Washington Post» mit einer Enthüllung für Aufregung. Unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle berichtet die Zeitung, dass Nordkorea zwei Millionen Dollar für die «medizinische Versorgung» Warmbiers verlangt hatte.
Als der US-Sondergesandte zusammen mit einem Arzt in einem nordkoreanischen Spital ankamen, um Otto abzuholen, soll ihnen diese Rechnung präsentiert worden sein. Offenbar als Voraussetzung für eine Ausreise. Nach Rücksprache mit Washington habe der Sondergesandte eine Vereinbarung zur Zahlung der zwei Millionen Dollar unterschrieben.
Auf Anfrage der «Washington Post» wollte das Weisse Haus keinen Kommentar abgeben. Es ist somit unklar, ob das Geld je überwiesen wurde. Ottos Vater gab gegenüber der Zeitung an, dass er nie über diese Rechnung informiert wurde. Für ihn klinge dies nach einem Lösegeld für seinen Sohn. (nim)