Diese Geschichte bewegte die Welt: Chloe Wiegand (†1) stürzte 45 Meter in den Tod. Ihr Grossvater Salvatore Anello liess sie am 7. Juli 2019 in einem Hafen in Puerto Rico aus dem Fenster des Kreuzfahrtschiffs Freedom of the Seas fallen.
Nach langem Streit zwischen der Reederei Royal Caribbean Cruises und der Familie knickte der Grossvater ein: Anello bekannte sich am Donnerstagmorgen am Obersten Gerichtshof der puerto-ricanischen Hauptstadt San Juan schuldig, berichtet «El Vocero».
Geständnis via Internet
Das Schuldbekenntnis erfolgte jedoch digital, da Anello gerade in seiner Heimat in den USA weilt. Anello sagte zuvor, er habe seine Enkelin zunächst umarmt, dann aber einen Arm losgelassen, als beide die Hand ausstreckten, um gegen das Glas zu klopfen.
Die Reederei hat unlängst ein Video veröffentlicht, auf dem man den Grossvater sieht, wie er sich aus dem Fenster lehnt, wo wenig später das Unglück passierte. Der Mann hätte somit wissen müssen, dass das Fenster offen stand, so die Argumentation der Reederei.
Grossvater beteuerte lange seine Unschuld
Anello hingegen bestand zunächst darauf, dass er davon ausgegangen sei, dass das Fenster geschlossen war. «Ich dachte, da sei ein Fenster», sagt er in Interviews. Die Familie klagte Royal Caribbean Cruises an. Der Vorwurf: Fahrlässigkeit. Das Fenster im 11. Stock im Spielbereich für Kinder hätte nicht offen stehen dürfen.
Anello ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt – und muss nun mit bis zu drei Jahren Haft rechnen. Dennoch: Seine Familie steht weiterhin hinter ihm. Das Geständnis sei im besten Interesse der Familie, sagte der Anwalt gegenüber «Mirror». (szm)