Die Nadel im Heuhaufen wird immer dann gesucht, wenn etwas besonders schwer zu finden ist, wenn die Aussicht auf Erfolg so gering ist, dass man gar nicht erst anfängt.
Der Südtiroler Künstler Sven Sachsalber (27) hat jetzt aber bewiesen, dass sich Optimismus und Hartnäckigkeit auszahlen, dass sich die Mühe lohnt. Auch wenn man sich schwielige Hände holt oder sogar ein bisschen bluten muss, um sein Ziel zu erreichen.
«Etwas Wertvolles in einem Labyrinth»
48 Stunden hatte er Zeit, sich durch den riesigen Heustock in der Pariser Galerie «Palais de Tokyo» zu graben, Halm für Halm zu inspizieren und keinen Stängel mehr auf dem anderen zu lassen.
«Auch wenn man nichts von moderner Kunst versteht; was Sven da macht, versteht jeder», sagt Galerist Jean de Loisy, der die Nadel eigenhändig versteckt hat. «Es ist ein Symbol dafür, dass wir alle etwas suchen – etwas Wertvolles mitten in einem Labyrinth.»
Nach gut 30 Stunden hat Sachsalber den Ausweg aus seinem Heu-Irrgarten gefunden. So freute er sich wohl noch nie über drei Zentimeter Metall. «Es ist, als hätte ich im Lotto gewonnen. Ich bin sehr stolz!»
Ab sofort gibt es also keine Ausrede mehr, nicht nach der Nadel im Heuhaufen zu suchen – ausser man leidet an einer Pollenallergie. (lex)