Der 30-jährige Grünen-Politiker Yasri Khan hatte am Dienstag bei einem Interview mit dem Fernsehsender TV4 der Journalistin Ann Tiberg den Handschlag verweigert, weil dies zu «intim» sei. Stattdessen legte er seine Hand aufs Herz.
Grund war sein muslimischer Glaube. «Menschen können einander in unterschiedlicher Weise begrüssen. Die Hauptsache ist, respektvoll miteinander umzugehen», sagte Khan später im Interview mit der empörten Journalistin.
Khans Verhalten sei «unannehmbar»
Khan ist auch Generalsekretär der Organisation «Schwedische Muslime für Frieden und Gerechtigkeit». Von Integration und Gleichstellung hat der linke Politiker aber offenbar noch nicht viel Ahnung!
Die Grünen-Abgeordnete Stina Bergström nannte Khans Verhalten «unannehmbar». Es sei unmöglich, einen Mann in der Partei zu haben, der Frauen nicht so grüsse wie Männer.
Khan kandidierte für einen Sitz in der Parteileitung. Nach dem Vorfall hat er die Kandidatur zurückgezogen und die Politik verlassen. Er weist die Kritik zurück. Er frage sich, ob im derzeitigen politischen Klima Politik das Richtige für ihn sei und ob er «dem Medienzirkus als Clown dienen» wolle, sagte er.
Wegen der immensen Immigration wächst die Diskrimierung
Das Interview mit Yasri Khan wurde im Zusammenhang mit dem Rücktritt des ebenfalls grünen Wohnungsbauministers Mehmet Kaplan geführt. Der türkisch-stämmige Kaplan sorgte mehrmals für Aufregung: 2014 verglich er schwedische Islamisten, die sich dem IS anschlossen, mit den schwedischen Freiwilligen an der Seite Finnlands im Winterkrieg 1940.
Diese Woche trat Kaplan als Minister zurück, nachdem er Israels Politik gegenüber den Palästinensern mit jener der Nazis verglichen hatte.
Schweden gilt als sehr offenes Land gegenüber Einwanderern. Wegen der immensen und schnellen Immigration aus Ländern mit andern Kulturen wächst aber die Diskrimierung und die Gewalt.
In Therwil BL sorgte ein Entscheid der Schulleitung für grosse Empörung. Sie hatte es Schülern erlaubt, dass sie ihrer Lehrerin die Hand nicht geben müssen. Schweizweit wurde diese Politik des Kuschens scharf verurteilt. (gf)