«Das bringt mich um!»
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Emotionaler Appell:«Das bringt mich um!»

Emotionaler Appell eines afghanischen Flüchtlings auf Lesbos
«Das bringt mich um!»

BLICK trifft auf Lesbos den afghanischen Flüchtling Zabi, der vor Krieg und Terror aus seiner Heimat floh. Für die Politiker weltweit hat er eine eindringliche Botschaft.
Publiziert: 10.03.2020 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2020 um 11:06 Uhr
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Der afghanische Flüchtling Zabihullah Jamili (31) richtet einen emotionalen Appell an die Führer der Welt.
Foto: Fabienne Kinzelmann
Fabienne Kinzelmann aus Lesbos (Griechenland)

Und dann bricht es einfach aus ihm heraus. «Wir Menschen waren auf dem Mond, aber wir bekämpfen uns noch immer auf der Erde?!», sagt Zabihullah Jamili (31) in fliessendem Englisch aufgebracht zu BLICK. «Unsere Führer sind so gebildet, aber sie brauchen mehr Respekt. Wir Menschen sind eine Familie.»

Der wortgewandte Afghane steht auf dem Sappho-Platz in Mytilini, dem Zentrum von Lesbos. Zwei Plastiktüten mit Einkäufen vor sich. «Ich bin Zabi», stellt er sich vor. «Und ich habe eine Botschaft an die Politiker.» Es ist ein emotionaler Appell an die Führer der Welt.

Botschaft für die Politiker

Seit sechs Monaten lebt der 31-Jährige als Flüchtling auf der griechischen Insel. In seiner Heimat hat er für die Amerikaner gearbeitet – das machte ihn zur Zielscheibe der Terroristen.

Er wolle die Führer der Welt an die vielen Menschen erinnern, die unter Krieg und Terrorismus leiden. «Denkt an all die weinenden Mütter. Denkt an all die Kinder, die ihre Eltern verloren haben. Schaut euch mein Land an, Afghanistan. Jeden Tag gibt es da Krieg, Leid, Entbehrungen, Bombenexplosionen, und Menschen sterben.»

Er will studieren – und es besser machen

Er könne das nicht mehr ertragen. «Das bringt mich um! Das bricht mir das Herz.» Den Politikern wirft er vor, Flüchtlinge nicht menschenwürdig zu behandeln. «Wo bleibt eure Moral?» Eine bessere Welt sei möglich. Davon ist er fest überzeugt.

Zabi hat in Griechenland Asyl beantragt. Noch vier bis fünf Monate dauert es bis zu seinem Interview. Klappt es, will er studieren. Um genauso gebildet zu sein wie die Führer der Welt – und es besser zu machen: «Ich würde gerne Dienst für die Menschheit leisten.»

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