Darum gehts
- Gianni Infantino als einflussreichster Schweizer in Europa laut Politico-Ranking eingestuft
- Infantinos Beziehung zu Trump durch Schmeichelei und Verleihung des Fifa-Friedenspreises geprägt
- Infantino belegt Platz 28 im Ranking, Trump auf Platz 1
Gianni Infantino (55) schafft es im jährlichen Ranking der einflussreichsten Personen in Europa der US-Tageszeitung «Politico» auf Platz 28 – als einziger Schweizer. Sie kürt den Fifa-Boss zum «most valuable player», dem «wertvollsten Spieler». Doch was verschafft ihm die Ehre?
«Europas erfolgreichster Trump-Flüsterer ist ein glatzköpfiger, polternder Fussballbürokrat aus der Schweiz», schreibt die Zeitung über Infantino. Er habe seine Beziehung zu Donald Trump (79) durch «beispiellose Schmeichelei» gepflegt. Gekrönt wurde diese Beziehung zum US-Präsidenten mit dem Friedenspreis der Fifa, «den Trump sichtlich erfreut entgegennahm».
Infantino als «ungewöhnliches Vorbild»
Infantino sei mit seiner Art, mit Trump umzugehen, zu einem «ungewöhnlichen Vorbild» geworden. Er habe gezeigt, «dass Schmeichelei, öffentliche Aufmerksamkeit und die Nutzung von Trumps Hang zum Spektakel durchaus Erfolge bringen können».
Die Verantwortlichen in Berlin, Paris und Brüssel würden sich den Kopf zerbrechen, wie sie mit dem «unberechenbaren Weissen Haus» umgehen sollen.
Der Fifa-Boss stelle unterdessen Loyalität über Politik. «Politico» unterstellt ihm aber auch ein gewisses Kalkül. Er wolle sicherstellen, dass die WM 2026, auch vor dem Hintergrund der Grenzpolitik Trumps, reibungslos verläuft. «Der sicherste Weg, relevant zu bleiben, ist, sich ihm anzubiedern», so die Zeitung weiter.
«Das hat Infantino ganz klar begriffen»
Unter anderem dieser Instinkt habe ihn in Trumps engsten Kreis geführt. Zwar agiere er noch eher wie ein Handlanger des US-Präsidenten. «Doch Infantino hat ganz klar begriffen: In der Ära Trump gehört die Macht denen, die ihn am besten manipulieren können.»
Der US-Präsident belegt im Ranking der einflussreichsten Personen in Europa übrigens Platz 1. «Politico» nennt ihn die «transatlantische Schockwelle».