Einheitlicher deutsch-französischer Markt
«Es geht darum, Europa neu zu gründen»

Der Schwung der deutsch-französischen Partnerschaft sei entscheidend für Europa, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron in seiner Grundsatzrede in Paris. Auch an seiner Idee eines gemeinsamen Haushalts der Euro-Staaten will er festhalten.
Publiziert: 27.09.2017 um 09:26 Uhr
|
Aktualisiert: 07.09.2022 um 23:48 Uhr

In seiner Grundsatzrede zur Zukunft Europas an der Pariser Sorbonne-Universität hat der französische Präsident Emmanuel Macron am Dienstag ein starkes und einiges Europa gefordert.

Nur ein solches Europa könne sich den Herausforderungen einer globalisierten Welt stellen, sagte Macron:

«Es liegt an uns, an euch, den Weg zu bestimmen, der unsere Zukunft sichert. Es ist der Weg, über den ich heute sprechen werde. Es geht darum, Europa neu zu gründen. Ein Europa das souverän, vereinigt und demokratisch ist. Lassen sie uns so mutig sein, diesen Weg zu zeichnen.»

Unter anderem will Macron an seiner Idee eines gemeinsamen Haushalts der Euro-Staaten festhalten.

«Ein Haushalt kann nur Hand-in-Hand mit einer starken politischen Führung kommen, geführt von einem Finanzminister und einer starken parlamentarischen Überwachung auf europäischer Ebene. Nur die Eurozone, mit einer starken und internationalen Währung, kann Europa diesen Rahmen einer wirtschaftlichen Weltmacht geben.»

Der Schwung der deutsch-französischen Partnerschaft sei entscheidend für Europa. Länder mit der gleichen Vision sollten in den kommenden Wochen eine Gruppe zur Neugründung Europas schaffen, sagte Macron. Er gehe davon, dass die Reaktion von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf seine Vorschläge ermutigend sein werde.

«Ich schlage Deutschland eine neue Partnerschaft vor. Wir werden nicht in allem sofort übereinstimmen. Aber wir werden über alles reden. Und denjenigen, die sagen, diese Aufgabe ist nicht lösbar sage ich, ihr habt euch daran gewöhnt, zu resignieren, ich nicht.»

Bis 2024 könne ein einheitlicher deutsch-französischer Markt geschaffen werden sagte Macron. Dann würden die selben Regeln für Unternehmen in Frankreich und Deutschland gelten.

Der französische Präsident sprach sich auch für ein gemeinsames europäisches Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Eingreiftruppe aus. Europa müsse eine gemeinsame Verteidigungsstrategie haben.

Was sagst du dazu?