Österreich verhandelt mit Russland über die Lieferung von Impfdosen des in der EU noch nicht zugelassenen russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. Bundeskanzler Sebastian Kurz bestätigte die Verhandlungen. «Beim Impfstoff darf es keine geopolitischen Scheuklappen geben», sagte er am Dienstag. «Das Einzige, was zählen darf, ist, ob der Impfstoff wirksam und sicher ist, nicht, woher er kommt»
Es geht um insgesamt eine Million Dosen, von denen bereits im April 300'000 geliefert werden sollten. Eine Kaufentscheidung sei aber noch nicht getroffen worden, betonte das Kanzleramt. «Wenn Österreich eine Million Impfdosen zusätzlich bekommt, wäre eine frühere Rückkehr zur Normalität möglich, und wir können viele Menschenleben sowie Arbeitsplätze retten», sagte Kurz.
Impfstoff muss wirksam und sicher sein
Man prüfe aktuell alle Möglichkeiten, um möglichst rasch an weitere Impfdosen zu kommen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). «Klar ist: Jeder in Österreich eingesetzte Impfstoffe muss wirksam und sicher sein», fügte er hinzu.
Kurz habe die Drähte bei einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am 26. Februar gelegt, hiess es aus dem Kanzleramt. Seitdem liefen Verhandlungen mit dem Russian Direct Investment Fund (RDIF), der mit dem Impfstoff internationalen vertreibt.
Das russische Aussenministerium teilte in Moskau mit, die österreichischen Pläne zeigten, dass es nicht gelinge, Russland international zu isolieren.
«Zusammenarbeit auf Grundlage gegenseitigen Nutzens und gegenseitiger Achtung – das ist die Devise russischer Politik in Aktion», sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa. (bra)