Darum gehts
- Deutscher Wanderer in lebensgefährlicher Situation auf der Zugspitze gerettet
- Drohneneinsatz ermöglichte Ortung des Vermissten in 60 Meter Höhe
- Rettungsaktion dauerte bis 5 Uhr morgens und erforderte schweres Material
Für einen deutschen Touristen wurde am Samstag ein Ausflug auf der Zugspitze sehr schnell lebensgefährlich. Beim Abstieg hat der Mann seine Gruppe verloren und stand dann unerwartet in unwegsamem Gelände. Und musste mehrere Stunden bis zu seiner Rettung ausharren.
Gemäss der österreichischen Bergrettung Ehrwald war der Mann unterhalb der Wiener-Neustädter-Hütte vom Weg abgekommen und fand sich in steilem Gelände wieder. Bergretter Stefan Kewitz schilderte die dramatische Lage gegenüber der österreichischen «Kronen-Zeitung»: «Er blieb dann in einem absturzgefährdeten, steilen Stück hängen und stand dann seit etwa 21 Uhr auf einem Bein».
Wettlauf gegen die Zeit
Die Rettungsaktion gestaltete sich äusserst komplex. Denn zunächst waren die Bergretter wegen eines anderen in Not geratenen Mannes ausgerückt. Diesen mussten sie per Helikopter bergen. Erst durch Informationen der deutschen Bergwacht wurde klar, dass noch eine zweite Person vermisst wurde.
Also mussten die Bergretter erneut ausrücken. Niederländische Wanderer hatten in einem Gebiet Hilfeschreie gehört, konnte so den Einsatzkräften helfen, den Vermissten zu lokalisieren. Aber die Dunkelheit erschwerte die Suche nach dem Deutschen erheblich. Erst der Einsatz einer Drohne brachte den Durchbruch.
Bergretter Kewitz zur «Kronen-Zeitung»: «Mit der Drohne konnten wir ihn dann orten und sehen, dass er in 60 Metern Höhe auf einer ganz kleinen Stufe hing». Die Rettung war ein Wettlauf gegen die Zeit, da schweres Material zur Einsatzstelle gebracht werden musste und ein Helikoptereinsatz zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war.
«Es ist ein Wunder, dass er das überlebt hat»
Schliesslich gelang es den Bergrettern gegen 5 Uhr morgens, den deutschen Touristen in Sicherheit zu bringen. Nach dem Abseilen ruhte er sich kurz aus und konnte dann trotz Schmerzen im Bein selbständig weiter absteigen. Laut Kewitz war die Lage für den Mann äusserst ernst: «Es ist ein Wunder, dass er das überlebt hat und so lange stehen konnte. Er hatte kein Handy dabei und obendrein unzureichendes Schuhmaterial und allgemein schlecht ausgerüstet.»