Ehemann liess Veganerin (†34) am Mount Everest zurück
«Natürlich mache ich mir schwere Vorwürfe»

Maria Strydom wollte beweisen, dass Veganer alles schaffen können. Doch die Australierin kam beim Mount Everest ums Leben, starb in den Armen ihres Mannes. Der macht sich nun schwere Vorwürfe.
Publiziert: 31.05.2016 um 00:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:15 Uhr
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«Es war mein Job, meine Frau zu beschützen», sagt Robert Gropel unter Tränen.
Foto: AP

Maria Strydom (†34) und ihr Ehemann Robert Gropel wollten vor gut zwei Wochen den höchsten Berg der Welt bezwingen. Die australische Lehrerin hatte eine Mission - sie wollte beweisen, dass Veganer für den Aufstieg nicht zu schwach sind. Doch leider kehrte nur er lebend vom Abenteuer zurück.

100 Meter trennte das Paar vom Gipfel

Die beiden waren erfahrene Bergsteiger.
Foto: Facebook

Im australischen Fernsehen erzählte Gropel nun von den schlimmsten Stunden seines Lebens. «Ich wollte mich nicht von ihr trennen, ich wollte, dass sie weitergeht», sagte der Witwer tränenüberströmt gegenüber «Channel Seven».

Nur 100 Meter, also rund eine Viertelstunde Aufstieg, trennte das Ehepaar vom Gipfel. Seine Frau war jedoch so erschöpft, dass sie nicht weitergehen konnte. «Macht es dir etwas aus, wenn ich weitergehe?», fragte er sie. «Du gehst weiter, ich warte hier auf dich», entgegnete sie.

«Es war mein Job, sie zu beschützen»

Also bestieg er mit den rund 30 anderen Bergsteigern den Gipfel. «Es war nichts Besonderes für mich, denn sie war nicht dabei», blickt Gropel zurück. «Ich rannte hoch und wieder runter, es bedeutete mir nichts. Wir machen alles zusammen; alles andere, was wir zusammen erlebt hatten, war viel bedeutender.»

Robert Gropel hätte heute vieles anders gemacht. «Natürlich mache ich mir schwere Vorwürfe. Ich bin ihr Ehemann. Es war mein Job, meine Frau zu beschützen und sie wieder nach Hause zu bringen.»

Sie war 20 Stunden ohne Sauerstoff

Beim gemeinsamen Abstieg redete Strydom plötzlich wirr und konnte nicht mehr richtig gehen. «Sie war über 20 Stunden ohne Sauerstoff», erzählt Gropel weiter. Sherpas hätten ihr noch zusätzlichen Sauerstoff gebracht, vergebens. Auch ihm ging es schlecht, er begann zu halluzinieren.

Maria Strydom wurde nur 34 Jahre alt.
Foto: Monash University

Das Paar litt an der Höhenkrankheit, zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit und Atemnot. Über einen Tag mussten sie in der sogenannten «Todeszone», in der gefährlichen Gegend zwischen Camp 4 und dem Gipfel, campieren.

Am nächsten Morgen sei es beiden besser gegangen, das Paar machte sich auf ins nächste Camp. Doch zwei Stunden vor der rettenden Ankunft brach Strydom zusammen und stirbt in den Armen ihres Mannes an Sauerstoffmangel. (gru)

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