Stundenlang fehlte von der Maschine jede Spur. Am Nachmittag sichtete der Kapitän eines Frachters in der Nähe der griechischen Insel Karpathos Wrackteile und Schwimmwesten, die im Meer trieben. Am frühen Abend bestätigte Egypt Air schliesslich, dass die Wrackteile zu Flug MS 804 gehören. Seither wird spekuliert, ob der Absturz ein tragisches Unglück oder die Folge eines Terroranschlags war.
Fakt ist: Vor dem Verschwinden setzte die Crew kein Notsignal ab. Offenbar ist die Maschine ins Trudeln geraten. Der Jet drehte zuerst 90 Grad nach links, dann 360 Grad nach rechts und sackte schliesslich von 11 200 auf 4600 Meter ab. Dieser rasche Höhenverlust von über 6500 Metern und das Fehlen eines Not-signals könnten für eine plötzliche Explosion sprechen, die die Tragflächen abriss.
Ein Schiffskapitän will etwa 250 Kilometer vor Karpathos eine «Flamme im Himmel» beobachtet haben.
Auch der ägyptische Luftfahrtminister Sherif Fathy geht von einem Terroranschlag aus. Ein Anschlag sei wahrscheinlicher als ein technischer Defekt, sagte er.
Endgültige Gewissheit wird erst die Auswertung der Blackbox bringen. Wie schnell sie inmitten des Meeres gefunden wird, hängt vom Zustand des Wracks ab.
Zusammen mit der griechischen Armee sucht das ägyptische Militär intensiv nach weiteren Teilen der Unglücksmaschine. An Bord waren neben der zehnköpfigen Besatzung und Sicherheitsoffizieren auch 30 ägyptische Passagiere, 15 Franzosen sowie Bürger aus Grossbritannien, Kanada und dem Irak. Die Angehörigen der Vermissten werden an beiden Flughäfen von Care-Teams betreut.