Ecclestone über seinen 100-Mio-Freikauf
«Ich finde das kapitalistische System gut»

Das vorzeitige Ende des Korruptionsprozesses gegen Bernie Ecclestone (83) kommt in Deutschland schlecht an.
Publiziert: 06.08.2014 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:13 Uhr

Die «Süddeutsche Zeitung» schreibt von «Kassenjustiz». Die «Bild» titelt: «Wieder kauft sich ein Reicher frei!» Für «Die Welt» ist klar: «Er kauft sie alle.»

Der Prozess gegen den Formel-1-Boss ist gestern Nachmittag eingestellt worden. Unter der Bedingung, dass Ecclestone binnen einer Woche die Rekordsumme von 100 Millionen Dollar zahlt.

«Es gab Phasen, da fühlte ich mich nicht frei»

«Bild» sprach nach dem Entscheid des Münchner Landgerichts mit dem ehemaligen Angeklagten. «Ja, ich bin frei. Aber was heisst das schon? Es gab lange Phasen in meinem Leben, da habe ich mich nicht frei gefühlt.»

Auf die Frage, ob 100 Millionen Dollar nicht ein bisschen viel Geld seien, wenn man sich unschuldig fühle, sagte Ecclestone: «So laufen die Dinge nun mal in Deutschland. Es ist sicher ein wenig unglücklich, so viel Geld zu bezahlen. Aber noch unglücklicher ist es, das Geld nicht zu haben. Aber eigentlich finde ich dieses kapitalistische System gut.»

Ecclestone hat sich in München verliebt

Ob er Verständnis habe für Leute, die jetzt sagen, Ecclestone habe sich freigekauft? «Nein, das kann ich nicht verstehen. Es sieht für mich so aus, als ob die Richter ihrer Meinung nach nicht wirklich eine andere Wahl hatten.»

Ecclestone fand es nicht lustig, zwei, drei Tage pro Woche in München zu sein. Aber er hat sich dabei in die Stadt verliebt: «Ich würde gerne bald wieder nach München kommen. Vielleicht schon zum Oktoberfest.» (uhg)

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