Per Dekret entzog Wladimir Putin (69) am Montag Natalja Poklonskaja (42) ihren Posten als stellvertretende Leiterin von Rossotrudnitschestwo, einer russischen Staatsorganisation.
Anscheinend wurde Poklonskaja aber gefeuert, damit sie eine neue Aufgabe übernehmen konnte. Denn bereits am Dienstag wurde die Russin wieder eingestellt, wie «Nexta» berichtet. Dieses Mal wird sie für den russischen Generalstaatsanwalt Igor Krasnow (46) als Beraterin arbeiten.
Krieg laut Juristin eine «Katastrophe»
Zeitgleich mit ihrem neuen Job verkündete Poklonskaja, dass sie nicht mehr in den sozialen Medien aktiv sein werde. Ob das ihre persönliche Entscheidung war oder vom Kreml beschlossen wurde, bleibt unklar.
Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine Ende Februar sprach Poklonskaja von einer «Katastrophe». An die Russen und die Ukrainer gerichtet sagte sie: «Hört bitte auf! Mir scheint, dass wir zu weit gegangen sind und es an der Zeit ist, aus eigener Kraft den Mut für die Zukunft aufzubringen und sie nicht in die Hände derer zu legen, die bewaffnet sind.»
Staatsorganisation kündigte Konsequenzen an
Später bezeichnete sie auch den Buchstaben Z, der als Propaganda-Symbol für Russlands Krieg gegen die Ukraine gilt, als Sinnbild für «Tragödie und Trauer sowohl für Russland als auch für die Ukraine».
Nach den kritischen Äusserungen kündigte die Staatsorganisation Rossotrudnitschestwo «Konsequenzen» an. Poklonskaja arbeitete nur wenige Monate bei der Organisation, die ans russische Aussenministerium angegliedert ist und sich für Russlands Interessen in anderen Ex-Sowjetstaaten einsetzt.
«Ich bin unserem Präsidenten dankbar!»
Auf Telegram schrieb Natalja Poklonskaja kurz nach der vermeintlichen Kündigung: «Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, hat ein Dekret unterzeichnet, mit dem ich von meinem Posten als stellvertretende Leiterin von Rossotrudnitschestwo entbunden wurde, da ich eine andere Aufgabe übernommen habe. Ich bin unserem Präsidenten für seine Unterstützung und sein Vertrauen dankbar!»
Ob Natalja Poklonskaja tatsächlich wegen des neuen Jobs gefeuert wurde, oder ob die Massnahme wegen ihren kritischen Äusserungen ergriffen wurde, bleibt unklar. Klar ist hingegen, dass Präsident Putin üblicherweise nicht allzu freundlich mit Kriegsgegnern umgeht. (obf)