Bilder von ausgetrockneten Seen, verdorrten Feldern und staubigen, windgepeitschten Strassen verbinden wir mit den ärmsten Ländern Afrikas. Aber die Dürre hat jetzt auch die reichsten Regionen des Planeten erreicht. Die Welt verdurstet!
Kalifornien geht ins vierte Dürrejahr in Folge. 98 Prozent des US-Bundesstaats mit 39 Millionen Einwohnern sind betroffen. Gouverneur Jerry Brown (77) bezeichnet die Situation als «beispiellos in der aufgezeichneten Geschichte». Die Behörden rationieren erstmals das Trinkwasser, jeder Einwohner soll seinen Verbrauch um ein Viertel einschränken.
Ähnlich dramatisch ist die Situation im Bundesstaat Texas: Die grossen Seen enthalten 60 Prozent weniger Wasser als während der letzten grossen Dürre in den 50er-Jahren. Bereits pumpen erste Städte wie Big Springs and Wichita Falls gefiltertes Abwasser ins Trinkwassernetz, um die Quellen zu schonen.
In Australien ging die Regenmenge in den letzten 20 Jahren sommers um 15 Prozent und winters um 25 Prozent zurück. Einige Flüsse führen 80 Prozent weniger Wasser. Bauern begehen reihenweise Selbstmord – aus Verzweiflung über die ruinöse Dürre. Der Norden von China hat die schlimmste Trockenperiode seit 63 Jahren hinter sich. Taiwan muss Wasser rationieren, Brasilien ebenfalls – die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro will das Duschen einschränken. In den meisten Ländern Afrikas und den Wüstenregionen Zentralasiens herrscht seit Jahrzehnten Dürre. Der Aralsee an der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan, noch 1960 viertgrösster See der Welt, ist in drei kleine Salzseen zerfallen. An manchen Stellen ist die Küstenlinie um 75 Kilometer zurückgewichen.
Was aber sind die Gründe?
- Wegen des Klimawandels regnet es weniger, die Grundwasserpegel sinken, Seen und Flüsse leeren sich zunehmend.
- Intensive Landwirtschaft (Mandeln, Orangen, Baumwolle) in Wüstengebieten verbraucht weit mehr Wasser, als natürlich wieder nachkommt.
- Die Lebensweise ist in vielen Regionen nicht ans Klima angepasst: Rasen, Golfplätze, Swimmingpools in Trockengebieten erhöhen den Wasserverbrauch.
- Wasserverschwendung in ökologisch weniger bewussten Ländern. So duschen viele Einwohner Rio de Janeiros bis zu zwölf Mal pro Woche - das gilt als Luxus.
Alte Kulturen mussten immer wieder Städte aus Wassermangel aufgeben. Von Mesa Verde (USA) erinnern nur Ruinen an die Bewohner, die ab 1300 verschwanden.
Wasser zum Trinken und Waschen, für die Produktion von Lebensmitteln. Es sorgt für Arbeitsplätze – in Fischerei, Landwirtschaft, Tourismus und Chemie. Dazu reinigt es die Umwelt, schützt so unsere Gesundheit: Es bindet Staub und Salze, die wir sonst via Luft einatmen würden, und verhindert, dass die Salzkonzentration in den Gewässern so hoch wird, dass kein Lebewesen überlebt. Kanada, die Pole und Indien gehören mit Nord- und Mitteleuropa zu den Gebieten mit Wasserüberschuss.
Wasser zum Trinken und Waschen, für die Produktion von Lebensmitteln. Es sorgt für Arbeitsplätze – in Fischerei, Landwirtschaft, Tourismus und Chemie. Dazu reinigt es die Umwelt, schützt so unsere Gesundheit: Es bindet Staub und Salze, die wir sonst via Luft einatmen würden, und verhindert, dass die Salzkonzentration in den Gewässern so hoch wird, dass kein Lebewesen überlebt. Kanada, die Pole und Indien gehören mit Nord- und Mitteleuropa zu den Gebieten mit Wasserüberschuss.