Der Islamische Staat (IS) hat wieder etwas Aufwind. Nachdem US-Präsident Donald Trump Anfang dieses Jahres den Krieg gegen die Terrormiliz fälschlicherweise als «siegreich» betitelt hatte und vor gut zwei Wochen die amerikanischen Streitkräfte aus Nordsyrien abzog, konnten hunderte IS-Terroristen entkommen.
In den vergangenen Tagen gab es nun vermehrt Berichte, dass die Dschihadisten-Miliz ihre Bemühungen auf sozialen Medien wieder verstärkt habe. Neu ist die Online-Propaganda indes nicht: Seit seiner Gründung hat der IS Videos in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter verbreitet. Doch nun expandieren die Terroristen auf eine andere Social-Media-Plattform, wie das «Wall Street Journal» am Montag berichtet.
Laut der US-Zeitung hat der IS in den vergangenen Tagen mehrere Videos auf TikTok veröffentlicht. Das soziale Netzwerk, das aus China stammt, ist vor allem bei Teenagern beliebt. Laut Zahlen, die dem «Wall Street Journal» vorliegen, sind 30 Prozent der Nutzer noch nicht volljährig.
IS-Terroristen prahlen mit Leichen und Waffen
Umso pikanter die IS-Propaganda: Auf TikTok waren unter anderem Terroristen zu sehen, die mit Leichen und Waffen prahlten. Immer wieder wurden auch IS-Frauen gezeigt, die islamische Staatslieder singen. Recherchen der Zeitung zufolge wurden einige der Videos mit Sternchen und pinken Herzen versehen, um die jungen Menschen noch besser zu erreichen.
Die Aufnahmen wurden inzwischen wieder entfernt. Die Regeln des Unternehmens verbieten terroristischen und kriminellen Organisationen die Nutzung von TikTok. Doch die IS-Propaganda zeigt nun, wie anfällig die junge Plattform ist. «Dies ist eine branchenweite Herausforderung. Aber wir haben ein Team, das sich dem Schutz vor bösartigem Verhalten auf TikTok widmet», sagte eine Unternehmenssprecherin gegenüber dem «Wall Street Journal».
TikTok wurde im ersten Quartal von 2019 hinter WhatsApp und dem Messenger Facebook zur beliebtesten App. Es ist das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk der Welt. (nim)
Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.
Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.