Drogenbossin Griselda Blanco tot
Die «Koks-Königin» starb den Tod, den sie erfand

Griselda Blanco, die berüchtigte Drogenbossin, versuchte unterzutauchen. Gestern starb sie in einem Kugelhagel.
Publiziert: 04.09.2012 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:47 Uhr
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Sie versorgte in den 70ern und 80ern die gesamte Amerikanische Ostküste mit Kokain: Griselda Blanco, auch bekannt als «Koks-Königin», ist tot.

Zwei Kopfschüsse, abgefeuert von Unbekannten, aus vorbeifahrenden Motorrädern, streckten die 69-Jährige nieder, als sie gestern eine Metzgerei verliess. Ironischerweise wird Blanco nachgesagt, dass sie die Erfinderin dieser Mordmethode ist. Ihre «Cocaine Cowboys» metzelten auf Töffs sitzend dutzende Widersacher nieder.

Die Drogenbossin machte zu ihren Glanzzeiten 80 Millionen US-Dollar Umsatz – pro Monat. Pro Woche schickte sie eine halbe Tonne Koks per Flugzeug und Schiff von Kolumbien nach Miami. Sandte junge Frauen mit präparierter Unterwäsche als Drogenesel los.

Als Kind von der Mutter missbraucht und verstossen, arbeitete sie sich vom Strassenkind zur Millionärin hoch. Sie schmuggelte als Erste im grossen Stil Drogen in die USA. Wurde zu einer der mächtigsten und reichsten Frauen ihrer Zeit.

Ihre Brutalität war legendär, 40 Menschen soll sie auf dem Gewissen haben, nur drei Morde konnten ihr nachgewiesen werden. Nach einem Auftragsmord wird sie 1985 geschnappt und entrinnt knapp der Todesstrafe.

2004 kommt sie frei. Sie tauchte in ihrem Heimatort Medellin unter, wo ihre kriminelle Karriere als Taschendiebin begann. Hier will sie von vorne anfangen, lebt von den Verkäufen ihrer vielen Anwesen.

Doch ihr Plan geht nicht auf: «Wenn man so viele Menschen tötet und und verletzt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jemand dich aufspürt und Rache nimmt», sagte ein ehemaliger Ermittler zur Zeitung «The Miami Herald». (sax)

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