Darum gehts
- Seilbahn-Gondel stürzt am Monte Faito bei Neapel ab
- Rettungskräfte hatten wegen schlechten Wetters Schwierigkeiten, die Unfallstelle zu erreichen
- 4 Todesopfer und ein Schwerverletzter, 16 Personen aus anderen Kabinen gerettet
Am Monte Faito nahe Neapel in der italienischen Region Kampanien ist am Gründonnerstag kurz nach 15 Uhr die Gondel einer Seilbahn in die Tiefe gestürzt. Vier Menschen kamen ums Leben. Nun haben die Behörden Ermittlungen gegen vier Personen eingeleitet, wie die Zeitung «La Stampa» berichtet. Bei den Verdächtigen handle es sich um «Leiter und Mitarbeiter» der Seilbahn. Auch gegen den Geschäftsführer werde ermittelt.
Auf fast 1100 Metern Höhe war ein Kabel gerissen, woraufhin die Kabine, die der Bergstation am nächsten war, in den Abgrund fiel. In der Kabine befanden sich ein Angestellter der Betreibergesellschaft und vier Touristen. Einer der Insassen, ein 30-jährigen Israeli, kam mit schweren Verletzungen davon. Bei den Todesopfern handelt es sich nach Angaben der Behörden um zwei Urlauber aus England und eine aus Israel sowie um einen Italiener im Alter zwischen 25 und 59 Jahren.
Die abgestürzte Gondel mit den Todesopfern wurde dann im Gestrüpp gefunden. Bei einer anderen Gondel, die auf dem Weg nach unten war, funktionierte die Notbremse. Etwa ein Dutzend Ausflügler verbrachten längere Zeit in Angst, konnten dann aber mit Seilen und einer Winde gerettet werden.
Nicht das erste Unglück
Nach Angaben des Bürgermeisters war die Seilbahn nach der Winterpause erst seit einer Woche wieder in Betrieb. Vergangenes Jahr fuhren damit mehr als 100'000 Menschen, darunter auch viele ausländische Touristen. Neapel gehört zu den meistbesuchten Städten Italiens.
Die Seilbahn führt seit 1952 auf etwa drei Kilometern Länge aus der Ortschaft Castellammare di Stabia auf den Berg. Von dort hat man einen vielgepriesenen Panoramablick auf den Golf von Neapel samt Vulkan Vesuv und auf Inseln wie Capri.
Normalerweise dauert die Fahrt knapp zehn Minuten. 1960 hatte sich dort schon einmal ein tödlicher Unfall ereignet. Damals kamen beim Absturz einer Gondel vier Menschen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt. Im Sommer 2021 steckte eine Kabine auf dem Weg nach unten infolge eines Stromausfalls mit 31 Passagieren mehr als eine Stunde fest. Verletzt wurde damals niemand.