Diese Bade-Regionen sind gefährdet
Italien könnte jeden fünften Strand verlieren

Italien droht, in nur wenigen Jahren ein Fünftel seiner Strände zu verlieren. Einige Regionen sind dabei mehr gefährdet als andere.
Publiziert: 29.10.2025 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2025 um 17:13 Uhr
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Rimini verfügt über eine 15 Kilometer lange Küste entlang der nördlichen Adria. Der Bericht sieht die Küstenregion bis 2050 bedroht.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Italien könnte bis 2050 20 Prozent seiner Strände verlieren
  • Tourismus verschärft die Krise und erhöht den Druck auf Küstenregionen
  • Bis zu 800'000 Menschen müssten umgesiedelt werden
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Alexander TerweyStv. Teamlead News-Desk

Bade-Schock in Italien! Bis 2050 könnte das Land im Süden rund 20 Prozent seiner Strände verlieren. Das geht aus dem Bericht «Versunkene Landschaften» der Italienischen Geographischen Gesellschaft hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Laut Bericht sind grosse Teile der italienischen Küstenregionen in den nächsten Jahren gefährdet. Auslöser ist demnach der Anstieg des Meeresspiegels, in dessen Folge es zu Überflutungen und Küstenerosionen kommt.

Tourismus verschärft Krise

Bis Ende des Jahrhunderts könnten gar 40 bis 45 Prozent aller Strände Italiens verschwinden. Der Rückgang sei abhängig von der zukünftigen Entwicklung und entsprechenden Gegenmassnahmen.

Die Autoren verweisen darauf, dass zwar bereits künstliche Dämme und Seewände eingesetzt würden. Diese würden aber die Küstenerosion langfristig gesehen weiter verschärfen und eine natürliche Erholung behindern.

Einer der Haupttreiber der Krise ist der Tourismus, da sich touristische Angebote, darunter auch Hotels, auf die Küstenregionen konzentrieren. Das erhöhe den Druck auf die Küstenräume

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Diese Regionen sind besonders gefährdet

Einige Regionen sind demnach auch gefährdeter als andere. Besonders gefährdet seien die nördliche Adriaküste, die Gargano-Halbinsel in Apulien, Küstenabschnitte in den Regionen Toskana, Latium und Kampanien sowie grosse Teile Sardiniens, insbesondere Cagliari und Oristano.

Ebenfalls gefährdet seien «amphibische» Küstenlandschaften. Diese sind geprägt von Ebbe und Flut. Die Autoren des Berichts nennen hier etwa das Po-Delta und die Lagune von Venedig.

Gefahr für Mensch und Natur

Die Folgen des Strand-Sterbens sind verheerend – sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich. Gemäss Bericht müssten bis zu 800'000 Menschen umgesiedelt werden.

Zudem seien rund die Hälfte der italienischen Hafeninfrastruktur und zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen Italiens gefährdet. Die Autoren warnen vor allem vor der Versalzung der landwirtschaftlichen Böden entlang des Po-Deltas. Die Region ist besonders für den Reisanbau bekannt.

Die Autoren des Berichts schlagen auch Massnahmen gegen das Strand-Sterben vor. Eine sieht vor, so viele Küstenbereiche wie möglich zu renaturieren. Auch ein Rückzug aus den gefährdeten Regionen könnte das Strand-Sterben verlangsamen.

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