Die Polizei tat nichts
Bewaffnete befreien Verdächtigen aus Spital in Spanien

20 Bewaffnete stürmten in der spanischen Stadt La Línea de la Concepción in der Provinz Cádiz ein Spital, um einen mutmasslichen Drogenhändler zu befreien. Sie packten den Verdächtigen und rasten in mehreren Fluchtautos davon. Die Polizei schritt nicht ein, «um ein Drama zu verhindern».
Publiziert: 08.02.2018 um 00:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:15 Uhr
20 Bewaffnete befreiten aus einem Spital in Spanien einen mutmasslichen Drogendealer. Die Polizei griff nicht ein, weil sie ein Drama verhindern wollte.
Foto: Sobli

Im Süden Spaniens haben rund 20 Bewaffnete ein Spital gestürmt und einen mutmasslichen Drogenhändler «befreit», der dort behandelt wurde. Die beiden Polizisten, die den Verdächtigen in dem Spital in der Stadt La Línea de la Concepción bewachten, seien nicht eingeschritten, «um ein Drama zu verhindern.» Das teilten die örtlichen Behörden am Mittwoch mit.

Bewaffnete rasten in mehreren Fluchtautos davon

Der mutmassliche Drogenhändler hatte sich am Dienstag eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und war dabei mit seinem Motorrad verunglückt. Wegen seiner Verletzungen wurde er in das Spital gebracht. Die 20 Bewaffneten hätten das Gebäude kurze Zeit später gestürmt, den Verdächtigen gepackt und seien in mehreren Fluchtautos davongerast, hiess es.

Der Bürgermeister der Stadt, Juan Franco, klagte in der Vergangenheit bereits wiederholt über den Drogenhandel in der 65'000-Einwohner-Stadt an der Grenze zu Gibraltar. «Der Feind ist sehr stark, und wir müssen über das Ergreifen weiterer Massnahmen nachdenken», sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. (SDA)

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