Die Lösung gegen Luftverschmutzung?
Indische Forscher verwandeln Abgase in Tinte

Ein Entwicklerteam in Neu Delhi filtert Russpartikel aus Dieselgeneratoren und verkauft sie an Farbhersteller.
Publiziert: 06.06.2018 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2022 um 23:56 Uhr

Bei Temperaturen bis zu vierzig Grad, in Indiens Neu Delhi scheinen zwei Dinge unvermeidlich: Zuerst die Stromausfälle, und dann die Luftverschmutzung, verschlimmert durch die Dieselgeneratoren, mit denen sich viele bei Stromausfällen behelfen. Ein Team aus jungen Ingenieuren hat allerdings einen Weg gefunden, der erstickenden Luft etwas Gutes abzugewinnen: Sie sammeln den Russ aus Abgasen und verwandeln es in Tinte.

Die Ingenieure entwickelten eine Vorrichtung, um die Emissionen aus Diesel-Generatoren einzufangen. Für ein Land, in dem sich 14 der 15 Städte mit der höchsten Luftverschmutzung befinden eine willkommene Erfindung. Arpit Dhupar, einer der drei Ingenieure erklärt: «Wir wollen die Verschmutzung in Indias grössten Städten verringern, und zwar sehr erheblich und in kurzer Zeit.»

Laut der Entwickler kann ihre Vorrichtung, bis zu 90 Prozent Russpartikel aus erkalteten Dieselabgasen filtern. Das gewonnene Material kann dann an Farbhersteller verkauft werden. Bisher haben sie mit ihrer Firma 500 Kilo gesammelten Russ verkauft, woraus mehr als 20'000 Liter Tinte gewonnen wurde. In Neu Delhi ist die Konzentration gefährlicher Partikel oft zehn mal so hoch, wie die als sicher geltenden Richtwerte. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich 7 Millionen Menschen weltweit an den Folgen von Luftverschmutzung, in Indien allein sind es über 1 Millionen.

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