Nach dem betrunkenen Partyvolk am Ballermann, den holzfressenden Riesenkäfern und einem Blauhai am Touristenstrand wird Mallorca nun von einer neuen Plage heimgesucht: den Schlangen. Die bis zu zwei Meter lange Hufeisennatter ist zwar ungefährlich, jagt den Touristen auf der beliebten Ferieninsel aber grosse Angst ein.
Angst im eigenen Haus
Auf den Balearen sind bisher fünf Schlangenarten bekannt. Neben den zwei einheimischen findet man mittlerweile drei neue, durch den Import von Pflanzen eingeschleppte Arten. Eine davon, die Hufeisennatter, hat sich in kurzer Zeit so schnell verbreitet, dass mittlerweile schon von einer Schlangen-Plage die Rede ist.
In der Stadt Arta ist die Situation besonders prekär, wie der örtliche Sprecher der Volkspartei PP zum «Mallorca Magazin» sagt: «Die Touristen fürchten sich so sehr vor der Schlange, dass sie Angst haben, zu ihrem Zweitdomizil aufs Land zu fahren.»
Riesenkäfer bedroht Fincas
Die Hufeisennatter hat auf Mallorca ausser dem Menschen keine natürlichen Feinde, weswegen sie sich ungestört vermehren kann. Doch das Reptil ist nicht das einzige Tier, welches vom Nebenprodukt des Imports zum Umwelt-Ärgernis wird.
Der sogenannte Riesenbock, ein bis zu fünf Zentimeter grosser holzfressender Käfer, verbreitet sich schon seit Jahren in Mallorcas Steineichenwäldern. In den EU-Ländern ist der Riesenkäfer vom Aussterben bedroht, in Mallorca bedroht er den Bestand der einheimischen Steineichen.
Blauhai am Ballermann
Doch damit nicht genug. Vor zwei Monaten tauchte auf der Urlaubsinsel eine weitere Bedrohung auf, diesmal für die Touristen. Ein 2,5 Meter langer Blauhai sorgte zuerst an einem Strand in der Nähe der Hauptstadt Palma de Mallorca für Touri-Panik (BLICK berichtete).
Später verirrte er sich an den Strand der bekannten Partymeile Ballermann. Dort wurde der Hai gefangen, eingeschläfert und abtransportiert. Blauhaie sind im Mittelmeer zwar keine Seltenheit, jedoch halten sie sich nicht sehr oft in Strandnähe auf und stellen daher auf der Insel praktisch nie eine Bedrohung dar.
Im Fall der Hufeisennatter mussten die Behörden jedoch schnell eine Lösung finden. Neben rund 200 aufgestellten Fallen stellt die Behörde online auch eine DIY-Anleitung zum Fallen-Basteln zur Verfügung. (sme)