Die bizarre Ehe des Terroristen-Paars Coulibaly
Er wollte eine zweite Frau

Sie nannte ihn Dolly und vertraute ihm vollständig. Polizeiprotokolle beschreiben das Verhältnis zwischen der Terror-Braut und dem Killer aus dem Koscher-Shop.
Publiziert: 14.01.2015 um 18:41 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:02 Uhr
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Frankreichs brutalstes Mörder-Pärchen hat auch die tote Polizistin von Montrouge auf dem Gewissen.
Foto: lemonde.fr

Er wünschte sich eine zweite Frau – sie hatte neben dem Wäschekorb eine Kalaschnikow stehen. Verhörprotokolle der französischen Polizei geben Einblick in die bizarre Beziehung von Frankreichs meistgesuchter Frau und ihrem Killer-Ehemann.

Sie nannte ihn Puppe

Schon 2010 nahm die Polizei Hayat Boumeddiene ins Verhör, schreibt «Daily Mail». Eine Anti-Terror-Einheit hatte ihren Ehemann Amedy Coulibaly, den Killer aus dem Koscher-Shop, in Verdacht, bei einem Gefängnisausbruch mitgewirkt zu haben.

Terror-Bruder sollte ihm eine Frau besorgen

Aber die Frau mit der Kalaschnikow und der fein säuberlich gestapelten Munition neben dem Wäschekorb sprach im Verhör hauptsächlich positiv von ihrem Mann. Sie nannte ihn liebevoll Dolly (Puppe). «Ich vertraue ihm vollständig.»

Die meiste Zeit verbrachte Boumeddiene in der Wohnung. Zu «aggressiv» seien die Blicke wegen ihrer Verschleierung. «Ich bleibe zu Hause», sagt sie. «Ich gehe nicht aus, ausser, um Einkäufe zu erledigen.»

Trotzdem sei die Ehe der beiden beinahe zerbrochen. Der Grund: Coulibaly wollte eine zweite Frau. Mit seinem Wunsch beauftragte er keinen geringeren als Chérif Kouachi, einen der Pariser Terror-Brüder.

Israel ist «ekelhaft»

Nach einem Streit habe Coulibaly seine Idee aber wieder verworfen, so Boumeddiene gegenüber der Polizei.

Konnte sie sich doch besser gegen ihren herrischen Eheman durchsetzen, als sie zugab? Die Polizei sah in ihr denn auch nicht nur die Ehefrau eines Terroristen.

Boumeddiene hatte eine klare Meinung. Für Israel kannte sie nur ein Wort: «ekelhaft». Die Scharia wollte sie weltweit umgesetzt sehen. «Sie ist das Gesetz Gottes, ich denke, es wäre das beste, es zu übernehmen.»

Wo sich die Terror-Braut derzeit aufhält, ist unklar. Die Behörden vermuten sie in Syrien. Gereist ist sie alleine – ihr Ehemann starb bei der Geiselnahme in Paris. (mad)

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