Es sind die wohl grössten Brände, die der Planet je gesehen hat: Seit Wochen brennen in der Arktis riesige Flächen trockener Torf, die den Permafrostboden bedecken. Satellitenbilder zeigen die gigantischen Brände. Insgesamt sind über 100'000 Hektar Land davon betroffen – das ist eine Fläche so gross wie der Kanton Thurgau!
Die arktischen Feuer haben allein im Juni 50 Millionen Tonnen CO2 abgegeben. Das entspricht dem Ausstoss einer mittelgrossen Industrienation in einem ganzen Jahr. Betroffen von den Bränden sind abgelegene Ebenen in Sibirien und Nordamerika, rund um den nördlichen Polarkreis.
Wärmster Juni seit Wetteraufzeichnungen
Wie die «Frankfurter Allgemeine» schreibt, war der Juni in vielen Regionen der Welt der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In den Gebieten, wo die Brände wüten, lagen die Temperaturen sogar bis zu zehn Grad über der Durchschnittstemperatur. Das ist aber nicht der einzige Grund für den Ausbruch der Feuer: Durch die Klimaerwärmung trocknen die Torfflächen mehr und mehr aus.
Zudem wird durch die Erwärmung das Pflanzenwachstum in der dort sonst spärlich bewachsenen Landschaft begünstigt. Die spriessenden Büsche bieten den Flammen zusätzlichen Zunder. Zwar sind die Brände grundsätzlich nicht ungewöhnlich – die enorme Ausweitung der Feuersbrünste jedoch schon.
Forscher rechnen in den kommenden Jahren sogar mit einer Zunahme der Brände – und mit einer deutlichen Beschleunigung des Abtauens der Permafrostbodens. Und genau da liegt eine noch weit grössere Gefahr: Im Permafrostboden lagert nämlich noch viel mehr CO2. (bra)