Vor zwei Wochen noch sass Didier Praplan mit Manuela und ihrem Freund Nathan (17) zusammen. «Gut, dass sie ihn so schnell erwischt haben. Endlich werden die Angehörigen und Freunde erfahren, was er Manuela angetan hat.»
Manuelas Freund von der Jubla Bethlehem fährt fort: «Sie war eine richtige Jööh-Frau. Sie fehlt uns so sehr. Sie hinterlässt eine grosse Lücke.»
Viele Menschen in Hinterkappelen hatten Angst. Angst davor, dass ihnen etwas Ähnliches auch passieren könnte. Christina Carone (26): «Ich lief nur noch mit einem Pfefferspray herum.»
Und Kleinkinder-Erzieherin Sabrin Hammad (19): «Ich ging zu Fremden automatisch mehr auf Abstand. Ich beachtete sie nicht mehr, weil ich Angst hatte.»
Auch Musiker Franklin Waegli (57) atmet auf. Er weiss, was es bedeutet, ein Kind zu verlieren: «Mein 14 Monate altes Töchterlein wurde vor 20 Jahren in Kolumbien umgebracht.»
Erleichtert ist auch Rosmarie Räber (69): «Das Ganze geht mir noch jetzt durch Mark und Bein. Ich kenne Manuelas Eltern gut. Ich schaffe es nicht einmal, an die Beerdigung zu gehen.» Bauarbeiter René Marti (42) leise: «Das Ganze ist so traurig. Aber das passiert leider in dieser Welt.»
«Das ist die schlimmste Woche während meiner 31- jährigen Tätigkeit», sagt die Totengräberin vom Wohlener Friedhof. «Am Dienstag musste ich zwei junge Fallschirmspringer zu Grabe tragen. Und jetzt auch noch Manuela. Das alles geht mir sehr nahe.»
Sie hält einen Moment inne. Dann fährt sie fort: «Sogar der Mann, der den Sarg mit Manuelas sterblichen Überresten vom Flughafen hierher in die Aufbahrungshalle brachte, hatte Tränen in den Augen.»
Gestern wurde Manuela im Krematorium Bern eingeäschert. Heute findet der Trauergottesdienst statt.
Den Platz, wo Manuela ihre letzte Ruhe finden soll, zieren zwei weisse Rosen.