Neben dem Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat sich für die Welt eine weitere Herausforderung aufgetan: der Kampf gegen die Verbreitung von Falschinformationen zur Pandemie.
Der deutsche Chefvirologe Christian Drosten (48) hat sich nun auch dazu geäussert: «Es lässt sich kaum noch zusammenfassen, was in den sozialen Medien kursiert, meist in Form von Videos, die zum Teil Millionen Abrufe haben und voller Unsinn sind», sagt Drosten am Dienstag im NDR-Podcast «Corona-Virus Update».
«Ärzte und Professoren, die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen»
Doch nicht nur «richtige Verschwörungstheoretiker» seien das Problem, sondern auch «Ärzte und Professoren, die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen, obwohl sie nie an diesen Themen gearbeitet haben», beklagt sich Drosten. Viele Leute würden ihnen aber aufgrund einer akademischen Qualifikation glauben, so der Virologe. Namen nennt er dabei nicht.
Zudem schildert Drosten, dass er ein grosses Echo in Form von Anschuldigungen, Fragen und Ideen von Leuten bekommen würde, die auf Verschwörungstheorien basierten. Drosten dazu: «Das ist sehr gefährlich und unverantwortlich.»
Experten sagen mit offenem Brief Corona-Fake-News den Kampf an
Um Falschmeldungen auf Social Media zu erkennen, empfiehlt Drosten, darauf zu achten, aus welchem Fachgebiet die sich äussernde Person stammt und welchen Forschungshintergrund sie hat.
Damit die Infopandemie in der Corona-Krise besser unter Kontrolle gebracht wird, fordert Drosten zusammen mit weiteren Ärzte und Virologen in einem offenen Brief ein härteres Vorgehen von Facebook, Google und Twitter gegen Corona-Falschinformationen. Die bisherigen Massnahmen würden nicht weit genug gehen. (sib)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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