Deutschland stellt angesichts von Hamsterkäufen klar
Toilettenpapier ist «kein Grundrecht»

In Deutschland wird wieder WC-Papier gehamstert. Einzelne Läden verkaufen das begehrte Papier nur in handelsüblichen Mengen. Jetzt hat sich der Gesundheitsminister persönlich eingeschaltet. Ein Grundrecht auf Klopapier gebe es in Deutschland nicht.
Publiziert: 10.11.2020 um 00:34 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2020 um 07:40 Uhr
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Das bescheidene Klopapier wird in Zeiten von Corona zum Wertpapier.
Foto: imago images

Anders als bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr, sind Schweizer noch zurückhaltend, was das Hamstern von WC-Papier betrifft. Ganz anders bei unserem nördlichen Nachbarn. Das Horten von Klopapier ist wieder in vollem Gange. Die Lage scheint ernst. Angesichts der Engpässe musste sich jetzt auch die Regierung einschalten. Gesundheitsminister Jens Spahn (49) stellt klar: Es gibt kein unbeschränktes Recht auf saugfähiges Papier.

Das Wort «Klopapier» nahm der Minister nicht in den Mund. Er umschrieb das begehrte Papier, das Deutschland enerviert, als «Küchenrolle»: «Es gibt jetzt, glaube ich, kein Grundrecht auf Küchenrollen», sagte Spahn der «Bild». Dies, nachdem Verkehrsminister Andreas Scheuer (46) dem Land noch im Oktober eine offizielle Klopapier-Garantie zugesichert hatte.

Erinnerungen an DDR werden wach

Gefragt, ob er den Bürgern auch versprechen könne, dass es im Verlauf der Pandemie immer genug Klopapier geben werde, sagte Scheuer: «Ja!». Schliesslich ist er als Verkehrsminister auch für Lieferketten auf der Strasse zuständig.

Noch scheint der Nachschub gesichert. Doch mit der Rationierung von Toilettenpapier in vereinzelten Läden würden Erinnerungen an die DDR wach, heisst es. (kes)

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