Indien sei ein Schlüsselland im Hinblick auf den globalen Klimaschutz, sagte Scholz am Montag anlässlich von deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Berlin. Die gegenwärtige Hitzewelle in Indien sei ein Hinweis darauf, wie wichtig es sei, den Klimawandel aufzuhalten.
Deutschland und Indien vereinbarten insgesamt 14 gemeinsame Absichtserklärungen. Darunter ist auch eine Kooperation bei der Zukunftstechnologie Wasserstoff. Indiens Premierminister Narendra Modi sagte, Ziel sei es, die Infrastruktur bei grünem Wasserstoff zu verbessern. Er sagte ausserdem, Indien sei bestrebt, schnelle Fortschritte bei Vereinbarungen über ein Freihandelsabkommen mit der EU zu machen.
Beim Wasserstoff wurde eine Taskforce vereinbart. Aufgrund der guten Bedingungen für die Erzeugung von erneuerbarem Strom könne Indien langfristig ein weltweit wichtiger Produktionsstandort von grünem Wasserstoff werden, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium.
Bis 2045 soll Deutschland CO2-neutral sein. Dafür müssen Produktionsprozesse etwa in der Stahl- und Chemieindustrie komplett umgestellt werden. Vor allem grüner Wasserstoff, für dessen Herstellung Ökostrom eingesetzt wird, soll bei dem Umbau eine grosse Rolle spielen. Deutschland dürfte grosse Mengen Wasserstoff importieren müssen.
Deutschland und Indien vereinbarten ausserdem ein Abkommen über eine Mobilitäts- und Migrationspartnerschaft. Dieses umfasst nach Regierungsangaben sowohl Aspekte der legalen Migration als auch der Rückkehrkooperation. Es handle sich um das erste umfassende bilaterale Mobilitäts- und Migrationsabkommen, welches Deutschland mit einem Herkunftsland ausgehandelt habe, hiess es. Scholz verwies auf den Fachkräftemangel in Deutschland.
(SDA)