Ärger um Festtags-Regeln
Glühwein-Debatte spaltet Deutschland

In der Corona-Krise sind in Deutschland Glühwein to go und Familientreffen zu Weihnachten ein heisses Thema geworden. Der Ausserhausverkauf alkoholischer Getränke im Advent und der angedachte Regelbruch an den Festtagen beschäftigen weite Teile der Bevölkerung.
Publiziert: 08.12.2020 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2020 um 13:29 Uhr
Besucher stehen am Samstag des zweiten Adventswochenendes vor einer Weihnachtsbude am Breitscheidplatz. Im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sind 25 Weihnachtsbuden aufgestellt, als Ersatz für die ausgefallenen Weihnachtsmärkte. Foto: Fabian Sommer/dpa
Foto: Fabian Sommer

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov vermisst mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland (53 Prozent) in diesem Jahr den Besuch von Weihnachtsmärkten, einer anderen Umfrage zufolge sind ausserdem viele Menschen bereit zum Corona-Regelbruch an den Feiertagen - und das obwohl mehr als drei Viertel der Befragten die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie befürworten, wie die Studie im Auftrag der Universität der Bundeswehr München ergab.

Zu viele Glühweinstände

Menschenansammlungen sollen schon zurzeit wegen Corona vermieden werden - doch Glühweinstände jenseits der abgesagten Weihnachtsmärkte bewegen das Land. In zahlreichen Städten nutzen Bars und Gastronomen ein Schlupfloch und bieten reihenweise Glühwein to go an. Der soll zwar nicht am Stand getrunken werden, dennoch entstehen Glühwein-Pulks und Schlangen. Gesundheitsexperten zeigen sich wenig begeistert. Immer mehr Städte gehen gegen den Verkauf vor.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnte zu mehr Solidarität. «Es kann ja nicht sein, dass die einen für den Glühwein zuständig sind, und die anderen für die Intensivstation», sagte er am Sonntag im RTL-Jahresrückblick «2020! Menschen, Bilder, Emotionen». Während manche «mit 40, 50 Mann am Glühweinstand» stünden, arbeiteten zur selben Zeit Pflegekräfte rund um die Uhr und gäben «alles, um Menschen eben das Überleben möglich zu machen».

(SDA)

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