Deutsche testen Beton-Blöcke gegen Terror-Laster
Barrikaden werden zu gefährlichen Geschossen!

Die deutsche Prüfstellen-Firma Dekra liess einen LKW ungebremst in Betonblöcke rasen. Der Test führte nicht zum erhofften Ergebnis.
Publiziert: 29.11.2017 um 22:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:30 Uhr

Ein rasender LKW, der ungebremst in eine Menschenmenge fährt und ein Blutbad anrichtet: Nach Nizza (F) und Berlin eine Form des Terrors, vor dem auch die Schweiz Angst hat. Um sich davor zu schützen, werden vor allem bei Grossanlässen Betonpoller aufgestellt. 

So installierten die Verantwortlichen am Zibelemärit in Bern, bei den Weihnachtsmärkten in Bremgarten AG und Basel und in Wil SG bei der Wahl der Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter mehrere Antiterror-Betonblöcke. (BLICK berichtete). 

Aber sind diese wirklich ein undurchdringbares Hindernis für einen tonnenschweren LKW? Die deutsche Firma Dekra aus Neumünster machte laut «Bild» einen Crashtest.

Der zehn Tonnen schwere LKW steuert direkt auf die Betonblöcke zu. Mit 50 Stundenkilometer. Ohne zu bremsen.
Foto: MDR Umschau

Dabei wurde ein zehn Tonnen schwerer LKW per Seilzug auf 50 Stundenkilometer beschleunigt. Er steuerte direkt auf die aufgestellten Betonpoller zu. Der LKW knallt mit voller Wucht auf die Betonblöcke – seine Vorderräder werden weggerissen – aber der LKW wird nicht blockiert. Stattdessen schiesst er die Betonpoller auf die Seite. Obwohl diese je 2,4 Tonnen wiegen!

Die Betonpoller stoppen den LKW nicht – sondern werden auf die Seite gestossen.
Foto: MDR Umschau

Test eindeutig negativ. Erst nach 25 Meter kann der LKW durch eine Schutzmauer gestoppt werden. Dekra-Ingenieur Marcus Gärtner: «Effektiver wären die Betonpoller, wenn sie im Erdreich verankert oder vor einem Bordstein platziert würden.» (na)

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