Noch ist unklar, wie viel Schaden die Flammen in Notre-Dame angerichtet haben. Ersten Schätzungen zufolge dürfte es sich um mehrere 100 Millionen Franken handeln – gar von einer Milliarde ist die Rede.
Das Feuer zerstörte das historische Holzdach, brachte den 96 Meter hohen Mittelturm zum Einsturz. Aber nicht nur das Feuer, sondern auch die vielen Liter Löschwasser setzten der Kathedrale und den Kunst- und Kirchenschätzen zu. Besonders die Ölgemälde wurden durch das Wasser beschädigt.
Dabei gibt es bereits eine Möglichkeit, Brände ohne Wasser zu löschen. «Um historische Gebäude und Gegenstände, wie Gemälde und Bücher, zu schützen, gibt es PyroBubbles. Dabei handelt es sich um Feuerlöschgranulat. Kleine Kügelchen aus einem Glasgemisch», sagt Jan Bauke (55), stellvertretender Kommandant Feuerwehr Stadt Zürich, zu BLICK. Sie füllen den Raum, in dem das Feuer lodert, nehmen den Flammen den Sauerstoff.
Wunder-Kügelchen aus Deutschland
Die deutsche Firma Genius Technologie hat die Feuer-Killer-Kügelchen vor zwölf Jahren entwickelt. Notre-Dame vor der Zerstörung bewahrt hätten die Bubbles aber nicht. «Dafür hätte die ganze Kathedrale mit den Kügelchen befüllt werden müssen», erklärt Firmenchef Stephan Mergner.
Aber er betont: «Unsere PyroBubbles hätten die beschädigten Reliquien gerettet.» Denn die Kügelchen löschen nicht nur, sie schützen auch. «Sie können die Hitze auch bei hohen Temperaturen absorbieren. Und sind die Flammen erstickt, können die umweltfreundlichen Bubbles einfach wieder aufgesaugt werden, ohne Schäden zu hinterlassen», so Mergner.
Bisher werden die deutschen Wunder-Kügelchen zum Schutz von Batterie-, Kabel- und Elektrobränden genutzt. Aber die Anwendungsmöglichkeiten sind vielseitig – Museen, Archive, ja sogar für Waldbrände sollen die Kügelchen eingesetzt werden. Das ist aber noch Zukunftsmusik.