Mann hat plötzlich Pusteln im ganzen Gesicht
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Wegen ungewaschener Kleidung:Mann hat plötzlich Pusteln im ganzen Gesicht

Dermatologen ordnen ein
Mann bekommt plötzlich Warzen im Gesicht – wegen dreckiger Kleidung?

Plötzlich bekam ein Mann aus Indonesien Knoten im Gesicht. Auf Tiktok spricht er offen über seine Hauterkrankung Molluscum contagiosum und behauptet, dass seine Kleidung schuld daran sei. Was genau ist Molluscum contagiosum? Und wie bekommt man sie?
Publiziert: 12:57 Uhr
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Ein Tiktoker aus Indonesien leidet an Molluscum Contagiosum.
Foto: Screenshot @onenevertwoo_one

Darum gehts

  • Tiktoker zeigt Hautkrankheit Molluscum contagiosum und behandelt sie öffentlich
  • Virus verursacht hautfarbene bis rote Knötchen mit zentraler Eindellung
  • Behandlungsmethoden umfassen Kaliumhydroxid, Cantharidin, Salizylsäure und chirurgische Entfernung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Sein Gesicht ist übersät mit roten Pusteln. Manche gross, andere klein. Sie sind überall. Auf der Stirn, den Wangen, am Kinn. Statt sein Gesicht zu verstecken, zeigt ein Tiktoker aus Indonesien (fast 20'000 Follower) ganz bewusst seine Hautkrankheit. Und auch, wie er sie behandelt.

In mehreren Videos, die bis zu 650'000 Klicks haben, versucht er, die Knoten zu behandeln. Und schmiert dafür immer wieder verschiedene Salben drauf. In den Kommentaren wollen Zuschauerinnen und Follower ihm ebenfalls helfen und geben Tipps. Der Tiktoker erklärt in einem Video auch, was er genau im Gesicht hat. Es handelt sich um Molluscum contagiosum. Er habe die Hautkrankheit bekommen, weil er die Klamotten, die er aus Secondhand-Läden hat, nie wäscht. Aber was ist Molluscum contagiosum genau?

Pusteln können sich entzünden

«Molluscum contagiosum bezeichnet eine Dellwarze. Diese zeigt sich als kleines hautfarbenes bis rotes Knötchen mit einer zentralen Eindellung, die mit einem kleinen Pfropf gefüllt ist. Der Erreger ist ein Virus, das zu der Gruppe der Pockenviren gehört», sagt Dagmar Simon, Leitende Ärztin der Dermatologie am Inselspital, zu Blick. Die Krankheit könne überall auf der Haut auftreten und werde von Mensch zu Mensch übertragen, so Simon weiter. Das könne etwa über direkten Kontakt, aber auch Schmierinfektionen über Kleidung passieren. 

«Die Krankheit ist relativ ansteckend. Im Innern der Dellwarzen befindet sich eine weisse Masse. Wenn die Warzen aufgekratzt werden und die Masse austritt, kann es zur Schmierinfektion kommen», ergänzt Christian Greis, Leitender Oberarzt der Dermatologischen Klinik am Universitätsspital Zürich. Überall dort, wo die Haut dünn ist, könne es gut zur Infektion kommen. «Die Ellenbeugen oder auch das Gesicht sind dabei öfter betroffen», so Greis weiter. Besonders anfällig seien Menschen mit einer gestörten Hautbarriere, etwa sehr trockene Haut.

Greis zu Blick: «Ob eine Übertragung über Gegenstände möglich ist, wird diskutiert. Eindeutig ist die Faktenlage aber nicht immer.»

«Scharfer Löffel» kann zum Einsatz kommen

Gefährlich sind die Pusteln nicht. Und in der Regel jucken die Dellwarzen auch nicht oder verursachen grosse Schmerzen. Aber: Die Pusteln können sich entzünden. Dann komme es zu Juckreiz und zu blutigen Stellen. Ausserdem ist es möglich, dass sich das Virus dann auf weitere Stellen am Körper ausbreitet. 

Bis die Krankheit tatsächlich ausbricht, können Wochen, ja sogar Monate vergehen. Sofort behandelt werden muss Molluscum contagiosum nicht. Die Warzen können auch wieder von alleine verschwinden.

Ansonsten gibt es verschiedene Methoden, um die scheusslichen Warzen zu entfernen. Etwa Behandlungen mit Kaliumhydroxid, Cantharidin oder Salizylsäure, Benzoylperoxid. Ebenfalls möglich: die chirurgische Entfernung. Dafür kommt der «scharfe Löffel» zum Einsatz. Auch eine Variante: Kryotherapie, also die Vereisung der Pusteln.

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