Die Biathletin Kristina Dmitrenko (22) weiss, wie man mit einem Gewehr umgeht. 2016 gewann die Ukrainerin an den olympischen Jugendspielen in Norwegen die Goldmedaille in ihrer Paradedisziplin.
Nun hat sie ihre Sportwaffe aber gegen ein Sturmgewehr getauscht. Der Grund: Sie dient seit Kriegsausbruch in der ukrainischen Armee. Und nimmt jetzt mit ihrer Waffe russische Soldaten ins Visier statt Zielschreiben.
Die Sportschützin wollte am 27. Februar eigentlich an einem Wettkampf in Italien teilnehmen, doch dann liess der russische Präsident Wladimir Putin (69) drei Tage davor seine Armee in die Ukraine einmarschieren.
«Ich habe keine Angst vor dem Feind»
Ein Schock für Dmitrenko. «Am 24. Februar wachte ich auf, als mich ein Freund alarmierte, dass der Krieg begonnen habe», sagt sie laut der Facebook-Seite des ukrainischen Innenministeriums. Für die junge Frau war klar: Sie will etwas dagegen tun. Aus diesem Grund blieb sie in ihrer Heimat, um gegen Putins Truppen zu kämpfen.
Angst hat sie dabei laut eigener Aussage keine. «Ich schiesse so gut, dass die Angreifer keine Chance haben», meint sie selbstbewusst.
Die 22-Jährige strotzt vor Siegeswillen. «Welche Waffe ich auch in meinen Händen halte, egal ob ich im Wettkampf oder in der Armee bin, wir werden das bis zum Ende durchstehen.» Dmitrenko ist sich sicher: «Der Sieg wird unser sein!»
Russen sollen Streumunition einsetzen
Russland setzte seinen Beschuss derweil in der Nacht zu Dienstag im ganzen Land fort. In den frühen Morgenstunden waren vielerorts Luftsirenen zu hören. Ein Sprecher der Militärverwaltung in der westukrainischen Stadt Lwiw erklärte, an der Grenze zu Polen sei militärische Infrastruktur getroffen worden.
Auch aus Odessa und Mykolajiw im Süden des Landes meldete die ukrainische Armee Beschuss. Sie beschuldigte die russischen Streitkräfte auf Facebook, im Zentrum von Mykolajiw wahllos Streumunition eingesetzt zu haben. (ced/AFP)