Die chinesische Botschaft schlägt Alarm: Eine unbekannte Lungenentzündung, die weitaus gefährlicher als das Coronavirus sei, grassiere in Kasachstan.
Doch die Kasachische Medien beruhigen und beschreiben die Krankheit als normale Lungenentzündung. Das Gesundheitsministerium nannte die Meldung sogar Fake News, wie die chinesische Zeitung «Global Times» berichtet.
Soll bereits über 1700 Todesopfer gegeben haben
Am Freitag veröffentlichte die chinesische Tageszeitung einen ausführlichen Bericht der Botschaft in Kasachstan, über die angeblich neuartige Krankheit. Laut Botschaft konzentriere sich der Ausbruch bisher auf die Regionen Atyrau, Aktobe und Shymkent.
So seien bereits im gesamten ersten Halbjahr 2020 über 1700 Menschen an den Folgen gestorben. Alleine im Juni habe es 628 Todesopfer gegeben, darunter auch chinesische Staatsbürger.
In Hauptstadt haben sich Lungenentzündungsfälle verdoppelt
Laut der kasachische Nachrichtenagentur Kazinform haben sich die Zahl der Lungenentzündungsfälle in der Hauptstadt Nursultan im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Normalerweise würden in Nursultan bis zu 200 Menschen am Tag in Spitäler eingeliefert werden. Doch: «In den letzten Tagen wurden täglich etwa 300 Menschen mit der Diagnose Lungenentzündung in Krankenhäuser gebracht», schreibt Kazinform. Dies sei ein Indiz für eine neue Lungenkrankheit.
Informationen seien falsch
In ihrer Erklärung behauptet die chinesische Botschaft, dass die Lungenentzündung aktuell vom kasachischen Gesundheitsbüro untersucht werde. Mit dem Coronavirus soll die neue Krankheit aber nichts zu tun haben — zumindest gebe es dafür keinen unmittelbaren Verdacht, schreibt die Zeitung.
Das Gesundheitsministerium Kasachstans weist die Erklärung der chinesischen Botschaft zurück. Das Ministerium teilte mit: «Die von einigen chinesischen Medien veröffentlichten Informationen über eine neue Art von Lungenentzündung in Kasachstan sind falsch.»
Kasachstan ist zudem in der zentralasiatischen Region besonders stark vom Coronavirus betroffen. Offiziellen Angaben zufolge haben sich bislang mehr als
54'000 Menschen infiziert, mehr als 260 sind gestorben. Seit dem vergangenen Wochenende ist das öffentliche Leben in dem ölreichen Land erneut stark eingeschränkt. (sib/SDA)