Delfinbaby in Spanien zu Tode gestreichelt
«Menschen sind die irrationalsten Tiere»

Vergangenen Freitag haben Touristen im südspanischen Ferienort Mojacar ein gestrandetes, weibliches Delfinbaby gestreichelt und Selfies mit ihm gemacht – deswegen starb das Tier.
Publiziert: 16.08.2017 um 22:18 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:43 Uhr
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Kinder halten das Blasloch des Delfinbabys zu.
Foto: Facebook

Nachdem letztes Jahr ein Delfinbaby während einer Selfie-Orgie in Argentinien zu Tode gestreichelt wurde (BLICK berichtete), haben nun Touristen im südspanischen Ferienort Mojacar ein Delfinbaby auf dieselbe Art getötet. 

Der Vorfall ereignete sich am 11. August. Auf ihrer Facebook-Seite postete die spanische Tierschutzorganisation «Equinac» den grausamen Vorfall. Bei dem Delfinbaby handelte es sich um ein Weibchen, das seine Mutter verloren hatte und im seichten Wasser vor der Küste gestrandet war.

«Hunderte haben es angefasst»

Die Organisation kritisiert die Touristen. «Hunderte haben das Delfinbaby angefasst und wollten Fotos mit ihm machen. Es ist leider gestorben, bevor wir es retten konnten», schreiben sie auf ihrer Facebook-Seite. Die Menschen hätten den Rettungsdienst anrufen sollen. 

«Menschen sind die irrationalsten Tiere! Viele Leute sind nicht in der Lage, sich in ein verängstigtes, hungriges Lebewesen – das seine Mutter verloren hat – hineinzuversetzen», so die Tierschützer. 

«Sehr anfällig für Stress»

Delfine seien keine Kuscheltiere: «Sie sind sehr anfällig auf Stress. Eine grosse Menschenmenge könne bei diesen Tieren zum Schock führen. Dies führt zu Atemkollaps – was auch in diesem Fall den Tod ausgelöst hat.»

Zudem sehe man auf den Fotos, wie Kinder das Blasloch, durch das die Delfine atmen, zuhalten. Das bedeutete noch mehr Stress für das Tier. (maz) 

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