Davide T. und Alexandra S. starben in Kolumbien
Sie buchten ihre Tour bei einem illegalen Veranstalter

Ein Ausflug an die kolumbianische Küste endete für zwei Touristen aus dem Wallis tödlich. Sie wurden beim Baden von einer Welle mitgerissen. Nun stellt sich heraus: Der Tourveranstalter hatte gar keine Bewilligung.
Publiziert: 19.01.2019 um 00:01 Uhr
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Die Schweizer Touristen Davide S.* (†30) und die Alexandra T.* (†21) ertranken in Kolumbien.
Foto: El Tiempo

Am vergangenen Dienstag gingen Davide T.* (†30) und Alexandra S.* (†21) gemeinsam mit drei anderen Touristen auf eine Tour in den Tayrona Nationalpark im Norden Kolumbiens. Doch als sie am für seine gefährlichen Wellen berüchtigten Strand «Playa Brava» ins Wasser gingen, schlug das Schicksal zu.

Die beiden Walliser wurden von einer Welle überrascht und aufs offene Meer gerissen. Erst nach mehreren Stunden konnten sie aus dem Wasser gezogen werden. Zu spät. Die jungen Schweizer ertranken im tiefblauen Wasser der Karibik. (BLICK berichtete)

Tiefe Preise auf Kosten der Sicherheit

Nun ist klar: Die verhängnisvolle Tour hätte gar nie stattfinden dürfen. Wie «El Tiempo» berichtet, hatte die Agentur, bei der die beiden Walliser den Ausflug buchten, gar keine Bewilligung. «Das ist eine Piraten-Agentur», zitiert die Zeitung Shadia Olarte, die Leiterin der Tourismusbüros der Stadt Santa Marta.

Die Betreiber hätten noch nicht einmal ein Büro, sondern würden ihre Touren auf der Strasse bewerben und verkaufen. «Sie unterbieten die Preise der bewilligten Agenturen», sagt die Tourismusverantwortliche. «Allerdings auf Kosten der Sicherheit der Touristen.»

«Veranstalter müssen zur Verantwortung gezogen werden»

Um an die Playa Brava zu gelangen, führte der Guide die Touristengruppe durch ein abgesperrtes Gebiet. Anschliessend liess er sie offenbar sogar ins Wasser gehen, obwohl Schilder und Zäune auf das Risiko von gefährlichen Wellen hinwiesen. Dann kam es zum Unglück.

Die sterblichen Überreste von Davide T. und Alexandra S. wurden in ein Leichenhaus in Santa Marta gebracht. Olarte fordert harte Konsequenzen. «Die Veranstalter müssen für das Geschehene zur Verantwortung gezogen werden.» Die zuständigen Behörden haben eine Untersuchung eröffnet.

*Name geändert (krj)

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