«Das Leben ist jetzt schöner»
Kaylee (20) reisst sich im Crystal-Meth-Rausch Augen aus

Eine junge US-Amerikanerin ist nach einem Horror-Drogentrip blind. Jetzt sagt die 20-Jährige, dass es nötig war, um sie auf den richtigen Weg zu bringen.
Publiziert: 12.03.2018 um 13:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:15 Uhr
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«Ich schob meinen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger in die Augenhöhlen. Ich packte beide Augäpfel, verdrehte sie und zog, bis beide rauskamen», beschreibt sie.
Foto: Facebook

Kaylee Muthart (20) aus Anderson (USA) sorgte letzten Monat für Schlagzeilen. Sie wurde ins Spital gebracht, nachdem sie sich vor einer Kirche die Augen ausgerissen hatte. Was sie damals für ein Opfer für Gott hielt.

Gänzlich erblindet, aber drogenfrei, sagt Muthart nun im «Cosmopolitan»: «Das Leben ist jetzt schöner.» Sie beschreibt, was sie zur Selbstverstümmelung trieb.

Opfer für die Welt

Kurz bevor sie in eine Entzugsklinik eingewiesen werden soll, kauft sie Crystal Meth von ihrem Drogendealer – und nimmt eine grössere Dosis als je zuvor. Im Rausch denkt sie am nächsten Morgen: «Alles wird enden, und alle werden sterben, wenn ich nicht sofort meine Augen ausreisse.»

Dies tut sie vor einer Kirche als Opfergabe für Gott. «Ich schob meinen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger in die Augenhöhlen. Ich packte beide Augäpfel, verdrehte sie und zog, bis beide rauskamen», beschreibt sie.

Muthart ist sich sicher, dass sie versucht hätte, sich auch ihr Gehirn rauszukrallen. Aber ein Pfarrer hört sie schreien «Ich will das Licht sehen!» und rennt zu Hilfe. Mehrere Männer schaffen es schlussendlich, die junge Frau zurückzuhalten.

Trotz schneller Notoperation ist es zu spät: Muthart verliert für immer das Augenlicht. «Alles war dunkel, und ich wusste, dass ich blind war», erzählt sie, «aber als ich meine Mutter an meiner Seite spürte, wusste ich, dass es mir gut gehen würde.»

«Lieber blind als drogensüchtig»

Die 20-Jährige findet sich mit ihrer neuen Lebenslage ab und zeigt sich optimistisch: «Ich bin lieber blind als drogensüchtig.» Die Gräueltat habe sie wieder auf den richtigen Weg gebracht. Zurzeit befindet sie sich in psychiatrischer Behandlung. 

Ausserdem wartet Muthart jetzt auf Augenprothesen. Über das Spendenportal «Gofundme» hat sie bereits 30'000 von 50'000 Dollar für einen Blindenhund gesammelt. (szm) 

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