Das britische Aussenministerium sieht sich zu Beginn der Frühlingsferien zu einer schrägen Pressemitteilung gezwungen. Die Notfall-Nummer bei Problemen im Ausland soll man wirklich nur bei Zwangslagen anrufen – so die Botschaft, garniert mit einigen Negativ-Beispielen.
Im Vorjahr schlug ein Bürger Alarm, weil er im Ausland keinen britischen Speck finden konnte. Wahrscheinlich wollte er sich ein währschaftes «English Breakfast» zubereiten.
Ein anderer, der nach Spanien auswandern wollte, fürchtete sich schon vorher über Nudisten, denen er dort begegnen könnte. Also rief er die Notfall-Nummer und fragte präventiv, was er gegen diese unternehmen könnte.
Im Libanon wollte ein Brite Tipps, wie er einen Butler finden könne. Aus Singapur rief einer an und wollte Ratschläge, wie er einfach und auf illegale Art und Weise an eine Stelle komme. Vielleicht nicht das ideale Thema für eine Diskussion mit einer offiziellen Behörde.
Ein Brite wollte Auskunft, welche Sehenswürdigkeiten er in Coventry besichtigen soll. Was gleich zweierlei Blödsinn war. Erstens: kein Notfall. Und zweitens: kein Ausland. Coventry liegt selbst in Grossbritannien.
James Duddridge, Staatssekretär im Aussenministerium, wird in der Mitteilung zitiert: «Jede Minute, die unser Team mit solchen Anfragen verbringt, könnte ihnen in Fällen fehlen, in denen es wirklich um Leben und Tod geht.» Denn, und damit zu den ernsthafteren Fakten: Im Vorjahr half die Stelle 3250 Briten, die im Ausland ins Spital mussten.