«Dagegen ist unsere Armee ein Kindergarten»
Die Ukraine zittert vor den Brutalo-Tschetschenen

Die Hinweise verdichten sich, dass sich tschetschenische Söldner den prorussischen Separatisten angeschlossen haben. Sie gelten als äusserst skrupellos und brutal.
Publiziert: 30.05.2014 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:53 Uhr
Die mutmasslichen Söldner aus Tschetschenien setzten in Donezk zum Salutschuss an.
Foto: Youtube

Die Lage in der Ostukraine wird immer unübersichtlicher. Schon länger gibt es Gerüchte, dass ausländische Söldner auf Seiten der prorussischen Separatisten gegen das ukrainische Militär kämpfen. Nun scheinen sich die Hinweise zu verdichten. Gemäss Berichten amerikanischer und britischer Medien befinden sich im Krisengebiet zahlreiche Kämpfer aus dem Kaukasus.

Filmaufnahmen zeigen einen Gruppentransport von unmaskierten Männern, die auf einer Strasse in Donezk mit ihren Gewehren in die Luft schiessen. Einer der Söldner gibt sich im Gespräch mit dem Reporter als «Kadyrowzi» zu erkennen - als Kämpfer im Dienste des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow. «Wir sind Freiwillige aus Tschetschenien, Muslime die in Afghanistan gekämpft haben. Wir sind gekommen um Russland zu verteidigen.»

20'000 Mann starke Privatarmee

Der kremlnahe Kadyrow bestreitet, dass er Truppen in die Ukraine entsendet hat. «Jeder Tschetschene der sich im Krisengebiet befindet, tut dies aus persönlichen Gründen», teilte der Machthaber auf Instagram mit. Es wird jedoch spekuliert, dass der russische Staatschef Wladimir Putin seinen Freund Kadyrow um die Entsendung der tschetschenischen Söldner gebeten haben könnte.

Sollte es sich bei den Söldnern tatsächlich um die Truppen des tschetschenischen Machthabers handeln, wären das schlechte Nachrichten. Die Männer gelten als äusserst skrupellos und brutal. Die «Kadyrowzi» sind eine Privatarmee von rund 20'000 Männern.

Auch dem Machthaber selbst eilt ein schlechter Ruf voraus. Als Rebellenanführer kämpfte er im zweiten Tschetschenenkrieg gegen die russischen Truppen, bevor er mit seinen Anhängern die Seiten wechselte. Seit 2007 Ramsan Kadyrow Präsident Tschetscheniens - zu seinen Regierungsmethoden zählen Folter, Vergewaltigung, Einschüchterung, Menschenraub.

Erste Gerüchte über Gräueltaten

Kein Wunder macht sich unter den ukrainischen Armeeangehörigen nun Panik breit. «Die Tschetschenen sind brutaler und zielgerichteter als unsere Leute», sagte ein ranghoher Militär gegenüber einem Reporter der «Bild»-Zeitung. «Dagegen ist unsere Armee ein Kindergarten.»

Mittlerweile machen auch schon die ersten Gerüchte über Geräueltaten der Tschetschenen die Runde. So sollen sie pro-ukrainische Aktivisten in Mariupol auf grauenvolle Art ermordet haben: Augen seien ausgestochen worden, Ohren abgeschnitten. Bestätigt ist dies aber noch nicht. (vsc)

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