«Conni schlägt dir jetzt aber auch einen Zahn aus»
Jetzt drohen Klagen wegen fragwürdigen Conni-Memes

Die kleine Conni ist eine deutsche Kinderbuchfigur, die in einer heilen Welt lebt. Doch in sozialen Medien machen derzeit fragwürdige Memes mit ihr die Runde. Der Carlsen-Verlag reagiert mit rechtlichen Schritten.
Publiziert: 10.07.2025 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2025 um 14:57 Uhr
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Conni fackelt in den Memes einen Tesla ab ...
Foto: Instagram

Darum gehts

  • Carlsen-Verlag geht rechtlich gegen Conni-Memes in sozialen Medien vor
  • Memes zeigen Conni in fragwürdigen Situationen, teilweise gewaltverherrlichend und rassistisch
  • Über 100 Conni-Geschichten wurden vom Verlag veröffentlicht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Eigentlich heisst sie Cornelia Klawitter, doch viele Kinder und Eltern im deutschsprachigen Raum kennen sie einfach als Conni. Nun macht dem Hamburger Carlsen-Verlag, der hinter der beliebten Kinderbuchreihe steckt, jedoch ein neues Internet-Phänomen Bauchschmerzen.

Denn: «Menschenverachtende, rassistische, gewaltverherrlichende und pornografische» Memes der Conni-Figur haben die sozialen Medien geflutet, wie der Verlag aus Hamburg in einer Mitteilung schreibt.

«Conni schlägt dir jetzt aber auch einen Zahn aus»

Was das heisst? Hier ein Beispiel: Conni schlägt «dir jetzt aber auch einen Zahn aus», fackelt einen Tesla ab oder heiratet Jeff Bezos in Venedig.

Weitere Memes kommen harmloser daher, beziehen sich auf im Internet verbreitete Witze: «Conni ist Mitglied bei den Wels Angels»...

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... oder «Conni ergänzt Bielefeld auf der Landkarte». Letzteres Bild wurde sogar von einem deutschen Bundesamt geteilt.

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Urheberrechte verletzt?

Für kein einziges Meme liege eine Genehmigung vor, wie der Carlsen-Verlag weiter schreibt. Nun geht das Unternehmen rechtlich gegen die unerlaubte Nutzung seiner beliebten Kinderbuchfigur vor. Man wolle die Rechte der Urheber schützen und erteile grundsätzlich keine Erlaubnis zur Erstellung solcher Bilder.

Laut dem deutschen Wochenmagazin «Stern» will der Verlag damit wohl vor allem gegen extreme Inhalte vorgehen, weniger gegen harmlose oder ironische Memes. Der Carlsen-Verlag betont, dass der Schutz vor Missbrauch für alle seine Werke gelte, nicht nur für Conni. Allerdings dürfte das Problem bei keinem anderen Kinderbuch so relevant sein. Die grosse Bekanntheit macht Conni besonders anfällig für Verfremdungen. 

Dennoch sorgt die Ankündigung in den sozialen Medien für Diskussionen. Viele sehen das Erstellen von Memes als eine Art Grundrecht an. Diesem will der Carlsen-Verlag nun einen Riegel vorschieben.

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