Neben Panzern und Kampfhelikoptern wurden am Freitag auch Raketenwerfer zur Schau gestellt. Es war die grösste Militärparade in Hongkong seit der Rückgabe der einstigen britischen Kronkolonie an China vor 20 Jahren.
Xi war am Donnerstag zum 20. Jahrestag der Rückgabe Hongkongs in der Wirtschaftsmetropole eingetroffen. Es ist sein erster Besuch in Hongkong seit seiner Amtsübernahme 2013.
Hongkong war am 1. Juli 1997 von Grossbritannien an China übergeben worden. Nach dem Prinzip «Ein Land, zwei Systeme» wurden der Wirtschaftsmetropole dabei für 50 Jahre Freiheiten und Rechte garantiert, die es in der Volksrepublik nicht gibt. Die Opposition in Hongkong wirft Peking jedoch vor, sich zunehmend in die Angelegenheiten der Sonderverwaltungszone einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen. Nach seiner Ankunft hatte Xi betont, China halte an dem Prinzip «Ein Land, zwei Systeme» fest.
Bei Protesten im Vorfeld von Xis Besuch waren am Mittwoch 26 Demokratie-Aktivisten festgenommen worden, darunter auch der Studentenführer Joshua Wong und der junge Parlamentarier Nathan Law. Wong war einer der Anführer der sogenannten Regenschirm-Revolution, bei der es in Hongkong 2014 Massendemonstrationen für demokratische Reformen gegeben hatte.
Am Freitag wurden Wong und die anderen Aktivisten aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Nach Polizeiangaben wurde noch keine Anklage gegen sie erhoben. Sie wurden gegen Kaution auf freien Fuss gesetzt und müssen sich im September wieder bei der Polizei melden.
Am Samstag nimmt Xi an den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Rückgabe Hongkongs an China und an der Vereidigung von Hongkongs neuer Regierungschefin Carrie Lam teil. Der Besuch des chinesischen Präsidenten wird von tausenden Polizisten abgesichert, die die Gegend um ein Tagungszentrum und Xis Hotel am Hafen abschirmen.