Cassis betete zur Eröffnung das Vaterunser
Die Schweiz hat jetzt eine Botschaft beim Papst

Bundesrat Ignazio Cassis und die Nummer zwei des Vatikans weihen die Schweizer Botschaft beim Papst ein. Rom und Bern betonen eine ähnliche diplomatische Strategie bei Konflikten.
Publiziert: 19.04.2023 um 20:51 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2023 um 20:52 Uhr
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Der Papst versteht sich als Brückenbauer – manche nennen ihn deshalb auch «Pontifex maximus». Ums Brückenbauen geht es auch der Schweizer Diplomatie, findet Bundesrat Ignazio Cassis (62).

Der Schweizer Aussenminister hat am Mittwochabend in Rom die neue Vatikan-Botschaft eingeweiht. Mit dabei: Ehefrau Paola, die rot gekleidet kam: roter Hosenanzug, rote Brille und rote Schuhe. Passend zum Kardinalsrot von Pietro Parolin (68). Der Italiener Parolin ist der mächtigste Kardinal im Vatikan. Nach Papst Franziskus ist er die Nummer zwei des Kirchenstaats. Sein offizieller Titel: Staatssekretär Seiner Heiligkeit.

«Brücken bauen, wo es keinen Dialog gibt»

Am Ende des Festaktes betete er mit Bundesrat Cassis das Vaterunser und segnete die neue Botschaft. Cassis betonte die Parallelen zwischen der Diplomatie des Vatikans und der Schweiz. Es gehe ums «Brücken bauen, wo es keinen Dialog gibt», sagte Cassis.

Sind zur Botschafts-Eröffnung im Vatikan gekommen: Pietro Parolin (68), Ignazio Cassis (62) mit Ehefrau Paola und Kardinal Kurt Koch (73).
Foto: Agenzia Romano Siciliani
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Der Vatikan vermittelt ähnlich wie die Schweiz immer wieder bei Konflikten. Zum Beispiel zwischen Kuba und den USA. Oder in Kolumbien. Spannungen zwischen der Schweiz und dem Vatikan, etwa bei der Ehe für alle oder der Rolle der Frau, waren beim Festakt kein Thema. Auf Blick-Anfrage sagte der Papst-Vertraute Parolin dazu: Die katholische Kirche verändere sich, dürfe aber ihre Tradition nicht verlieren.

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