Darum gehts
- Erneuter Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel bei Reykjavik
- Keine Gefahr für Menschen oder Infrastruktur in der Region
- Eruptionsspalte zunächst etwa 700 bis 1000 Meter lang
Auf der dünn besiedelten Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik öffnete sich am Morgen erneut die Erde, nachdem sich die bevorstehende Eruption erst wenige Stunden zuvor durch einen Erdbebenschwarm angedeutet hatte.
«Ein Ausbruch hat begonnen», teilte das isländische Wetteramt gegen kurz vor 4 Uhr (Ortszeit) mit. In Live-Aufnahmen des Rundfunksenders RÚV ist seitdem zu sehen, wie glutrote Lava aus einem länglichen Erdspalt sprudelt. Nach Angaben des Wetteramtes war diese Eruptionsspalte zunächst etwa 700 bis 1000 Meter lang.
Campingplatz evakuiert
Experten sprachen von einem günstigen Ausbruchsort: Eine Gefahr für Menschen in dem nahegelegenen Fischerort Grindavík oder Infrastruktur in der Region besteht daher nach bisherigem Stand nicht. Dennoch wurde ein gut besuchter Campingplatz in Grindavík nach RÚV-Angaben sicherheitshalber ebenso evakuiert wie das Geothermalbad Blaue Lagune, das gerade unter Island-Urlaubern äusserst beliebt ist. Auswirkungen auf den internationalen Flugverkehr vom nahegelegenen Flughafen Keflavik wurden erneut keine erwartet.
Auf der Reykjanes-Halbinsel sind Vulkanausbrüche längst keine Seltenheit mehr. Zuletzt war es dort Anfang April zu einer Eruption gekommen, die sich lange Zeit angekündigt hatte, dann aber nur wenige Tage andauerte. Der aktuelle Ausbruch ist der zwölfte seit dem Frühjahr 2021 und der neunte seit Ende 2023. Experten hatten jüngst eigentlich erst für den Herbst mit der nächsten Eruption gerechnet.