«Lassen Sie mich los, ich habe ein Kind hier», ruft ein Vater, während zwei Polizisten ihn zu Boden werfen und einer der beiden ihn mit dem Knie runterdrückt. Sein dreijähriger Sohn, der gleich daneben steht, bricht in Tränen aus.
Der Vorfall passierte in der tschechischen Stadt Uherské Hradiště am Mittwoch. Der Hintergrund: Entgegen der geltenden Maskenpflicht im Freien trug der Mann keinen Mundschutz. Wie das Portal «Irozhlas» berichtet, habe er sich zudem geweigert, sich auszuweisen.
Bub rennt schreiend weg
In einem Video, das im Netz für Furore sorgt, ist zu sehen, wie der Bub von den Beamten zu Seite gestossen wird, während sie sich um seinen Vater ohne Maske kümmern. Der Kleine rennt daraufhin schreiend in die Arme einer fremden Frau. Das Verhalten der Polizei löste im Internet Empörung aus.
Daraufhin reagierte der Bürgermeister der Stadt, Stanislav Blaha. Er begrüsse eine solche Intervention nicht, insbesondere weil ein Kleinkind dabei gewesen sei. Blaha betonte jedoch, dass sich der Mann den Anweisungen der Polizei, sich eine Maske aufzusetzen, mehrfach widersetzt habe.
Der Vater habe gar versucht, gemeinsam mit seinem Sohn, sich von Ort und Stelle zu entfernen. Daraufhin hätten die Polizisten durchgegriffen.
«Eine gewöhnliche Rücksichtslosigkeit»
«Auf mehrfaches Auffordern der Polizei keine Maske auf der Strasse aufzusetzen, ist kein Heldentum. Es ist nur eine gewöhnliche Rücksichtslosigkeit. Es ist genauso verrückt, wie sich vor einem Kind auf jemanden zu knien, wenn die Situation auch menschlich und zivilisiert gehandhabt werden könnte», schrieb der Bürgermeister in einem Facebook-Post.
Weiter teilte er mit, dass die beiden Polizisten vorerst vom Dienst freigestellt seien. Der Vorfall werde untersucht. Ob der Maskenverweigerer nun eine Busse für seinen Verstoss zahlen muss, ist unklar. (man)